Der Civic ist für Honda das was der Golf für Volkswagen ist. Nur optisch war der Hersteller in den letzten Jahren wohl etwas mehr experimentierfreudiger als die Wolfsburger. Nach 40 Jahren Bauzeit und zehn Fahrzeuggenerationen sorgten vor allem die letzten Modelle designtechnisch für Aufsehen. Nach den wilden und ausgeflippten Jahren glätten die Japaner die Formen ihres elften Civic wieder und formen so ein schlichteres Fahrzeug.

Foto: Honda
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Die neue Limousine wird es in Europa künftig ausschließlich als Schrägheckversion geben. In Nordamerika wird man auch das klassische Stufenheck bekommen. Bei den Abmessungen unterscheiden sich die Fahrzeuge nur in der Länge. Die Limousine kommt auf 4,67 Meter, das Schrägheckmodell auf 4,55 Meter. Breite (1,80 Meter) und Höhe (1,41 Meter) bleiben ident. Beide Civic-Modelle legen aber deutlich beim Radstand (2,74 Meter) zu. Hier gibt es ein Plus von 3,5 Zentimeter gegenüber dem Vorgänger. Das Ladevolumen des Kofferraums bei hochgeklappten Rücksitzen wird mit 420 Litern angegeben.

Das neue schlichtere Design

Die horizontale Ausrichtung des Kühlergrills und der schmalen rechteckigen Leuchten übernimmt der neue Civic von seinem größeren Bruder Accord. Während das Stufenheck von hinten unspektakulär wirkt, gibt es bei der Fließheckversion deutlich mehr Pep am Heck. Das coupéhafte Hinterteil des Civic endet mit einer großen Klappe, die weit ins Dach hineinreicht. Die neugestalteten LED-Rückleuchten werden mit einem Leuchtband verbunden, welches knapp unterhalb der Spoiler-Lippe verläuft. Den Knicks im kleinen Seitenfenster an der C-Säule haben beiden Modellversionen.

Foto: Honda
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Auch das Interieur wurde von Honda für die elfte Modellgeneration in Angriff genommen und überarbeitet. Der Infotainment-Touchscreen wanderte von der Mitte des Armarturenträgers nach oben und sitzt nun oberhalb der Luftauslässe. Er misst serienmäßig sieben, optional neun Zoll und ist Apple CarPlay sowie Android Auto kompatibel. Für die Klimaanlagensteuerung gibt es nach wie vor separate Tasten. Das digitale und beliebig konfigurierbare Instrumentendisplay hinter dem Lenkrad kommt auf eine Größe von 10,2 Zoll.

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Für Europa ausschließlich als e:HEV

Mit einem steiferen Chassis sowie überarbeiteten Motoren, will der Hersteller ein spritzigeres Fahren ermöglichen. In den USA ist der neue Civic mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner mit 158 PS sowie einem 1,5-Liter-Turbobenziner mit ebenfalls vier Zylindern und 180 PS erhältlich. Beide Versionen verfügen über Frontantrieb und sind an ein CVT-Getriebe gekoppelt. Die einzig lieferbare Option für Europamodelle ist der serielle Hybridantrieb e:HEV, der aus dem SUV CR-V bekannt ist. Das Aggregat liefert im Civic 184 PS und besteht aus einem 2,0-Liter-Benziner und einem 72-Zellen-Akku. Fürs Vorankommen sorgt ein e-CVT-Getriebe, welches die Modulation des Drehmoments, anders als bei herkömmlichen CVT-Getrieben, elektronisch vornimmt. Als Option stellt Honda aber weiterhin ein manuelles Sechsgang-Getriebe zur Verfügung.

Neuauflage des Type R-Modells

Wem der reguläre Civic zu wenig sportlich ist und auf übergroße Spoiler sowie massive Endrohre steht, dem stellt Honda auch mit der zukünftigen Modellgeneration wieder die Type R-Version zur Seite. Das Modell hat erst kürzlich einen neuen Rundenrekord auf der weltberühmten Rennstrecke im japanischen Suzuka aufgestellt. In zwei Minuten und 23,120 Sekunden umrundete der Kompaktsportler den 5,8 Kilometer langen Kurs und war damit schneller als jedes Fahrzeug mit Frontantrieb zuvor.

Foto: Honda
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Der neue Honda Civic Type R ist ab Ende 2022 bestellbar. Auch das reguläre Europamodell dürfte gegen Ende des Jahres verfügbar sein. In den USA ist der Civic als Stufenheck bereits ab Sommer erhältlich. Preise gibt es bis dato noch nicht.