Man nehme einen erfahrenen Piloten und einen jungen, aufstrebenden Nachwuchsfahrer - fertig ist das Meisterteam der ADAC TCR Germany. Der neue Fahrerchampion Harald Proczyk (42) aus Österreich und Rookie Luke Wankmüller bildeten in diesem Jahr die stärkste Paarung im Fahrerfeld. "Ich bin super stolz und happy, dass es geklappt hat. Der Erfolg der Mannschaft steht für mich persönlich ganz oben. Und zwar noch vor meinem Fahrertitel", sagte Harald Proczyk.

Dabei hatte alles zu Beginn des Jahres noch mit viel Zurückhaltung begonnen. "Wir wollen wieder vorne dabei sein, das neue Auto kennen- und verstehen lernen", hatte Proczyk gesagt und "Minimum Platz fünf als Ziel" genannt. Doch schnell wurde klar, dass das Opel-Duo in diesem Jahr noch mehr zu bieten haben würde. Proczyk gewann gleich das erste Saisonrennen in Oschersleben und ließ bis zum großen Finale in Hockenheim noch zwei weitere folgen.

Rookie Wankmüller lieferte sich bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Honda Rookie Challenge mit dem späteren Sieger Max Hesse. "Ich hätte es dem Luke natürlich total gegönnt, für mich ist er auch ein Sieger", sagte Proczyk über seinen jungen Teamkollegen, der sich am Ende mit dem zweiten Platz in der Nachwuchswertung trösten musste: "Am Ende hatte er einfach Pech, und natürlich wäre das Triple noch schöner gewesen."

Der verpasste Sieg in der Honda Rookie Challenge konnte die Freude bei HP Racing International aber nur kurzzeitig trüben. "Heute Abend wird natürlich gefeiert", meinte Proczyk und grinste glücklich. Denn er ist überzeugt, dass Wankmüller seinen Weg im Motorsport gehen wird. "Er ist mit vollem Herzblut dabei und arbeitet sich in alle Details ein, das ist am Ende der Schlüssel zum Erfolg", sagte der Champion über den 26 Jahre jüngeren Wankmüller.

Auch im fortgeschrittenen Rennfahreralter kann sich der Österreicher immer wieder motivieren. "Ich habe eine Aufgabe in Verbindung mit dem Team. Mit den Junioren und mit der Weiterentwicklung der gesamten Mannschaft durch meine Erfahrung. Deswegen macht das für mich Sinn", sagte er, und zum anderen sei er "einfach heiß aufs Autofahren."

Davon profitiert auch Rookie Luke Wankmüller. "Von Harri kann ich nur lernen, es ist natürlich ein großer Anreiz und eine große Hilfe, an der Seite eines so erfahrenen Piloten zu fahren", sagte der 17-Jährige.

Für die neue Saison hat das Team zwar noch keine konkreten Pläne, wohl aber Träume und Ambitionen. "Wir werden auf jeden Fall in die ADAC TCR Germany zurückkommen. Wenn du als Teammeister nicht weitermachst, bist du blöd. Jetzt müssen wir mal schauen, was Opel macht, was die Leute sagen. Es wäre eine Schande, wenn wir nicht weitermachen", meinte Proczyk und betonte lächelnd: "Aber es wird schon irgendwie weitergehen mit uns und mir im Motorsport. Ich kann ja nichts anderes.