Mit einer Überraschung endete die Saison 2009 des ADAC Formel Masters: Außenseiter Burkhard Maring (19, Brüggen/ Eifelland Racing) holte in der Motorsport Arena Oschersleben seinen ersten Sieg in diesem Jahr. Jubel auch beim Zweitplatzierten Klaus Bachler (URD Rennsport): Der 18 Jahre alte Österreicher verdrängte im Schlussspurt noch Vortagssieger Adrian Campfield (20, Großbritannien/ma-con) mit einem Punkt Vorsprung vom zweiten Tabellenplatz. Dritter des letzten Rennens wurde Kevin Friesacher (19, Österreich/ TNB).

Das Finalrennen war eines der spannendsten der Saison. Schon kurz nach dem Start kam es zu ersten Turbulenzen: Der schlecht von seinem zweiten Platz gestartete Daniel Cammish (20, Großbritannien/Neuhauser Racing) drehte sich ebenso in der ersten Runde ins Aus wie Janick Aeschlimann (17, Schweiz/TNB). Hinter dem zunächst führenden Bachler entbrannte ein heftiger Dreikampf um Platz zwei zwischen Friesacher, Campfield und dessen Teamkollegen Richie Stanaway. Der 18 Jahre alte Neuseeländer zog dabei den Kürzeren: Ein Ausritt warf ihn zurück. Er wurde am Ende Fünfter. Die Rangeleien brachten Daniel Abt in Schlagdistanz. Als sich Friesacher in Runde vier verbremste, schlüpfte der seit dem Wochenende auf dem Sachsenring als Meister feststehende Kemptener nicht nur am Österreicher vorbei, sondern auch an Campfield. Doch der Brite konterte erfolgreich. Bei einem weiteren Angriff rauschte Abt dann in das Heck des blau-weißen Formel ADAC powered by Volkswagen seines Gegners. Campfield drehte sich und musste wenig später aufgeben. Abt wurde für die Attacke mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und fiel so auf Rang neun zurück.

"Ich habe von den ganzen Rangeleien profitiert", bilanzierte Rennsieger Maring. Er war von Platz sechs gestartet und musste sich nach einem kleinen Ausrutscher in der ersten Runde erst an die Spitzengruppe herankämpfen. "Aber mein Auto war heute auch super. Als ich Zweiter war, habe ich schnell auf Klaus an der Spitze aufgeschlossen und ihn in der neunten Runde überholt. Wir sind eigentlich nur nach Oschersleben gekommen, um noch ein bisschen Spaß zu haben. Mit einem Sieg haben wir nicht gerechnet, schließlich haben wir im ganzen Jahr nur vier Tage getestet und konnten wegen meiner schulischen Verpflichtungen nur die halbe Saison bestreiten. Das ist natürlich ein perfekter Abschluss." Der Tages- und Gesamtzweite Bachler, der das ganze Wochenende mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, berichtete: "Die Strecke war anfangs in vielen Passagen noch sehr nass und rutschig. Ich wäre ein paar Mal fast abgeflogen. Als Burkhard attackierte, habe ich ihn vorbeigelassen, da mir das Team angezeigt hatte, dass Campfield ausgeschieden ist. Ich wusste, dass der zweite Platz reichte, um Vizemeister zu werden. Deshalb habe ich zum Schluss auch nicht mehr angegriffen, als die Strecke abgetrocknet war."

Auch Kevin Friesacher hatte nach seiner Fahrt auf Platz drei einiges zu berichten: "An meiner Lenkung ist in der zweiten Runde ein Lager gebrochen. Ich wollte schon aufgeben, weil ich Angst hatte dass die Lenkung bald ganz aufgibt. Aber zum Glück ging es gut. Zwischendurch ging es ganz schön rund und ich bin froh, die Saison auf dem Podium beendet zu haben."