Mit einem eindrucksvollen Sieg auf regennasser Strecke der Motorsport Arena Oschersleben hat Adrian Campfield (20, Großbritannien) einen großen Schritt in Richtung "Vizemeisterschaft" des ADAC Formel Masters gemacht. Teamkollege Richie Stanaway (17, Neuseeland) komplettierte den Triumph von ma-con Motorsport mit Platz zwei. Starker Dritter: Patrick Schranner (18, Ingolstadt). Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport duschte erstmals in seiner Formel-Karriere mit Podiumssekt.

Kurz vor dem Start des 14-Runden-Rennens fing es in der kühlen Magdeburger Börde an zu regnen. Auch jene Fahrer, die noch auf ein trockenes Rennen gehofft hatten, ließen sich Dunlop-Regenreifen aufziehen. Zwei Formel ADAC powered by Volkswagen waren ohnehin schon mit den profilierten Pneus bestückt: die Autos von ma-con Motorsport. "Wir hatten uns von vornherein für ein komplettes Regen-Setup entschieden", so Teamchef Marian Hamprecht.

Dass das die richtige Entscheidung war, bewiesen seine beiden Fahrer vom Start weg. Während Polesitter Campfield seine Position an der Spitze souverän behauptete, schob sich Mitstreiter Stanaway auf den ersten Metern von der siebten bis auf die zweite Position vor. Im Anschluss setzte sich das Duo zügig von den Verfolgern ab – teilweise lagen die Rundenzeiten drei Sekunden unter denen der Verfolger. Im Ziel hatte Sieger Campfield nach 14 rutschigen Runden 24 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Schranner.

"Die Bedingungen waren alles andere als leicht, aber mein Team hat mir ein super Auto hingestellt", lobte Adrian Campfield seine Crew nach dem vierten Saisonsieg. "Mein besonderer Dank gilt meinem Renningenieur Rene und meinem Mechaniker Stefan. Der Sieg war natürlich ein wichtiger Schritt in Richtung Vizemeisterschaft." Vor dem morgigen letzten Rennen des Jahres spricht alles für den Briten.

Widersacher Klaus Bachler (18, Österreich/URD Rennsport) blieb nach mehreren Ausritten punktelos und musste so den zweiten Tabellenplatz räumen. Aktuell hat Campfield 14 Punkte Vorsprung auf Bachler. Der Österreicher steht am Sonntag allerdings auf der Pole-Position, Campfield auf Startplatz vier. 20 Zähler werden beim Saisonabschluss an den Sieger vergeben.

Dass die Bedingungen heute überaus schwierig waren, bestätigte auch der Zweitplatzierte Stanaway: "Es war extrem glatt, zumal der Regen im Verlauf des Rennens noch stärker wurde. Ich hatte einen super Start und hängte mich an Adrian dran. Da ich in seiner Gischt allerdings nicht sehen konnte, ließ ich mich ein bisschen zurückfallen."

Überglücklich bejubelte Patrick Schranner seinen lang ersehnten ersten Podiumserfolg im Formelsport. "Ich kam sehr gut weg", berichtete der Tabellenfünfte. "Ich war in der ersten Runde bereits kurzfristig Dritter bevor mich Kevin Friesacher überholte. Doch in der dritten Runde rutschte er ins Aus. Zum Glück hatte ich nach hinten viel Luft auf Burkhard Maring, sodass ich mich darauf konzentrieren konnte, mein Auto heil über die Runden zu bekommen. Das war heute eine echte Herausforderung – nicht nur, weil es nass war. Wegen der Kälte bekam man die Reifen gar nicht auf Temperatur."

Der bereits als Champion feststehende Daniel Abt (16, Kempten/Abt Sportsline) war einer von vielen Fahrern, die der Witterung Tribut zollen mussten. Auch er leistete sich kleine Ausrutscher und wurde Achter.