Nach seinem Triumph beim gestrigen Auftaktrennen der Formel ADAC auf dem Red Bull Ring legte Kean Kristensen nach: Mit einem Start-Ziel-Sieg strich der 16 Jahre alte Däne vom Team Motopark weitere 25 Punkte ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Rivalen um die Tabellenspitze, Emil Bernstorff (18, GB/Motopark) und Pascal Wehrlein (16, Worndorf/ADAC Berlin-Brandenburg). Gesamtspitzenreiter Wehrlein kämpfte sich von Rang 13 nach vorn.

Der Sieg am Vortag bescherte Kristensen auch die Pole-Position für das zweite Rennen auf dem Red Bull Ring. "Obwohl die Motordrehzahl zwischenzeitlich gefährlich in den Keller ging, bin ich letztlich gut weggekommen. Ich zog nach innen und behauptete mich an der Spitze", so Kristensen. Weil sich hinter ihm seine Motopark-Teamkollegen Mario Farnbacher (19, Lichtenau) und Bernstorff duellierten, konnte sich der großgewachsene Skandinavier schnell absetzen.

Heiße Duelle im Mittelfeld

Zwar schob sich Bernstorff schon in der zweiten Kurve der ersten Runde an seinen Stallgefährten vorbei, doch Farnbacher versuchte zu kontern - letztlich vergeblich. Im Anschluss knappste Bernstorff Zehntel für Zehntel des zwischenzeitlich auf über zwei Sekunden angewachsenen Rückstand auf den Spitzenreiter ab. "In der drittletzten Runde ist mir dann ein kleiner Fehler unterlaufen und Emil war urplötzlich direkt hinter mir", berichtete Kristensen. "Gelbe Flaggen in der Schlussphase kamen mir entgegen. Als Emil mich in der letzten Runde attackieren wollte, bremste ich hart in den Bereich hinein, und da er mich nicht überholen durfte, musste auch er bremsen. Beim Herausbeschleunigen habe ich dann wieder eine kleine Lücke herausfahren können, die bis ins Ziel gereicht hat."

Nachdem Farnbacher das Duell gegen Bernstorff verloren hatte, musste er sich mit seinen ADAC Stiftung Sport-Förderkollegen Jason Kremer (16, Bonn/RSC Mücke Motorsport) und Wehrlein auseinandersetzen. Auch hier zog Farnbacher trotz massiver Gegenwehr den Kürzeren. Seine Widersacher überholten und setzten sich ab. Wehrlein, der von Startplatz 13 gekommen war, schob sich dann auch noch an Kremer vorbei auf den dritten Podestplatz.

Wehrlein auf Platz drei

"Durch meine Aufholjagd mit einigen Zweikämpfen waren meine Reifen ziemlich heruntergefahren. Dadurch hatte ich am Ende alle Hände voll zu tun, Jason hinter mir zu halten. Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden", bilanzierte Wehrlein. Für Kartaufsteiger Kremer war der vierte Platz sein bisher bestes Ergebnis im Formelrennsport. Mit Respektabstand hinter Wehrlein und Kremer hatte sich Farnbacher mit Sven Müller (19, Bingen/ma-con) auseinanderzusetzen. Müller hatte sich nach seinem gestrigen Wertungsausschluss vom letzten Startplatz bis auf die sechste Position vorgekämpft, an Farnbacher kam er aber nicht mehr vorbei.

In der Gesamtwertung bleibt Wehrlein mit jetzt 236 Punkten weiter an der Spitze, Verfolger Bernstorff rückte aber bis auf zwölf Punkte heran. Sven Müller hingegen büßte trotz seiner bravourösen Aufholjagd an Boden ein. Der Gesamtdritte hat 193 Punkte.

Markeloy zeigt beachtliche Aufholjagd

Wie Wehrlein und Müller zeigte auch der Tabellenvierte Artem Markelov eine beachtliche Aufholjagd. Der 16-jährige Russe vom Team Motopark musste wegen eines Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe antreten, die ihn ans Ende des Feldes zurückwarf. Abgewinkt wurde er schließlich als Achter. Dabei profitierte er auch von einem Vierkampf um Platz sieben, der für drei Fahrer kurz vor Schluss in der Leitplanke endete. Einzig Luca Stolz sah von diesem Quartett das Ziel und freute sich als lachender Vierter über die umkämpfte siebte Position.

Das dritte Rennen der Formel ADAC wird um 16.30 Uhr gestartet und beschließt die Österreich-Premiere des ADAC Masters Weekend auf dem Red Bull Ring. Polesitter ist erneut Rennsieger Kean Kristensen. Interessant wird sein, wie weit die Aufholjäger Wehrlein, Müller und Markelov dann nach vorn kommen werden. Live zu verfolgen ist der 15. Saisonlauf als Livestream auf der Homepage.