Wie der Name Eifelland-Racing andeutet, ist der Rennstall von Albert Hamper unweit der Traditionsstrecke in Dudeldorf bei Bitburg beheimatet. "Zu Hause auf dem Nürburgring anzutreten, ist natürlich immer etwas Besonderes für uns", so Hamper. "Aber der Heimvorteil ist klar im emotionalen Bereich angesiedelt, denn jedes deutsche Team kennt den Nürburgring genauso gut wie wir." Dass es in diesem Jahr wie 2008 zu Siegen beim Heimrennen reicht, glaubt Hamper nicht: "Unsere Fahrer bringen in diesem Jahr ein kleineres Budget mit, sodass wir beispielsweise auf Testfahrten zwischen den Rennen komplett verzichten müssen. Unter diesen Umständen machen die Jungs, die beide ihre erste Formel-Saison bestreiten, einen super Job – leider spiegelt sich das in den Ergebnissen nicht immer wider."

Aber der 16 Jahre alte Finne Joni Wiman hat in der laufenden Saison 2010 bereits einmal den Sprung auf das Podest geschafft und sein zwei Jahre älterer Mitstreiter Sven Müller (Bingen) fuhr unlängst auf dem EuroSpeedway Lausitz mit Rang fünf sein bisher bestes Ergebnis ein. Auf dem Nürburgring ist Müller allerdings Einzelkämpfer, da Wiman seinen Einsatz kurzfristig absagen musste.

Jungen Rennfahrern das Rüstzeug für eine Karriere im Motorsport mitzugeben, hat Tradition bei Eifelland-Racing. 1978 gründete der Autocross-Meister und Formel- Ford-Rennsieger Albert Hamper das Team, seit 1982 kümmert er sich um junge Talente. Mittlerweile hat sich das Restaurieren von alten Rennwagen und anderen Oldtimern zum zweiten Standbein der Firma entwickelt. Zu den vielen Schützlingen, die in Hamperts Cockpits Platz nahmen, zählen Größen wie Frank Biela, Heinz-Harald Frenzen, Nick Heidfeld und Sebastian Vettel. "Es macht mir einfach Spaß, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Und wenn sie dann auch noch groß rauskommen, wie diese vier, dann ist es das größte Lob für meine Arbeit", so Hamper. Im Laufe der Jahre wurden seine Fahrer immer jünger. "Da hapert es dann manchmal an der nötigen Selbstständig- und Zielstrebigkeit. Das macht meinen Job nicht einfacher. Ich bin mittlerweile nicht nur ihr Teamchef, sondern auch gleichzeitig Psychologe und Physiologe."

Dass Hamper sich seit Jahren in den Formel-Nachwuchsserien des ADAC engagiert, ist kein Zufall: "Hier bekommen Teams und Fahrer ein professionelles Umfeld geboten. Es ist sehr lobenswert, wie viel Energie der ADAC in die Talentförderung steckt. Ein gutes Beispiel ist der Experience Day, zu dem fast 50 Kartfahrer auf den EuroSpeedway gekommen sind. Ich bin optimistisch, dass es geklappt hat, neue Akteure für die Saison 2011 zu gewinnen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Jungs und Mädchen sich in dem Auto am wohlsten fühlen, das sie zuerst testen durften." Gut möglich also, dass dort Nachwuchshoffnungen dabei waren, mit denen Eifelland-Racing seine Erfolgsgeschichte auch in Zukunft weiterschreiben kann.