Auf dem erstmals befahrenen Kurs von Chengdu gewannen Irland und Portugal die Läufe drei und vier der laufenden A1 Grand Prix Saison. Im Sprintrennen am Vormittag gelang Adam Carroll ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg; im späteren Hauptrennen musste sich der Ire nur Filipe Albuquerque geschlagen geben. Für Portugal war es der erste Sieg in der Serie überhaupt. Die weiteren Podestplätze holten Robert Doornbos mit Platz zwei im Sprint und Danny Watts, der zwei Mal Dritter wurde.

Hauptrennen bis zur letzten Runde offen

Zu Beginn des zweiten Rennens kontrollierte Danny Watts das Geschehen: er hatte den besten Start und bog vor Filipe Albuquerque in die erste Kurve ein. Bis zum Boxenstopp konnte der Brite seinen Vorsprung ausbauen, doch dann schraubte seine Mannschaft nicht schnell genug. Als der Portugiese Albuquerque zwei Runden später zum ersten Reifenwechsel hereinkam, wurde er gut drei Sekunden schneller abgefertigt und gelangte so in Führung - während Watts hinter langsameren Fahrzeugen ohne absolvierten Stopp festhing..

Auch beim zweiten Stopp, der zwischen Runde 24 und 32 erledigt werden musste, verloren die Briten eine Position. Adam Carroll blieb eine Runde länger auf der Strecke als Watts und sortierte sich nach dem Reifenwechsel deutlich vor seinem Konkurrenten ein - zuvor fand der Ire auf der Strecke keinen Weg vorbei. Zu den Gewinnern der Boxenstopps gehörte neben Portugal und Irland auch das Team aus Australien - John Martin verbesserte sich von Position neun auf fünf.

Carroll setzte sich im Sprint durch, Foto: A1GP
Carroll setzte sich im Sprint durch, Foto: A1GP

Wie schwer das Überholen auf der engen und holprigen Strecke war, zeigte sich beim Führungsdou: Carroll konnte zwar zwei Zehntel schneller fahren als der Führende, allerdings reichte es nicht für einen Positionswechsel. Wie man es macht, zeigte Fairuz Fauzy: der Sieger des Auftaktrennens nutzte dem Power-Boost-Button optimal aus und zog an Martin vom australischen Team vorbei. Wie man es nicht macht, stellte Nicolas Prost eindrucksvoll unter Beweis. Auch der Franzose wollte am Australier vorbeigehen, kam aber auf die dreckige äußere Linie, drehte sich und schied aus.

Dabei kam der Sohn von Alain Prost so ungünstig in Kurve eins zum Stehen, dass die Rennleitung das Safety-Car zum Einsatz brachte. So führte man das Feld wieder zusammen und sorgte für zusätzliche Spannung, nicht aber für Überholmanöver an der Spitze. Nach 51 Runden kam Albuquerque mit einem Vorsprung von nur 0,571 Sekunden auf Carroll ins Ziel. Dahinter platzierten sich Großbritannien, die Schweiz und Malaysia. Hinter dem Australier John Martin und Clivio Piccione vom A1 Team Monaco sicherten Marco Andretti, Adrian Zaugg und Narain Karthikeyan ihren Nationen Punkte.

Carroll siegt im Sprintrennen

Im vorherigen Sprintrennen sicherte sich Adam Carroll die maximale Punktzahl von zehn Zähler. In einem unspektakulären Lauf verteidigte der Ire seinen Führung beim fliegenden Start und baute sie über 18 Runden auf zwei Sekunden aus. Auf dem zweiten Platz folgte Robert Doornbos, der damit bei seinem ersten Einsatz auf dem Podium stand. Eines der wenigen Überholmanöver lieferte der Brite Danny Watts: er bremste sich in der Anfangsphase an Weltmeister Neel Jani vorbei und gab den dritten Platz in der Folge nicht mehr ab.

Punkte gab es auch für das Team aus Frankreich, die in Chengu allerdings nicht auf ihren schnellen Stammpilot Loic Duval zurückgreifen. Stattdessen saß Nicolas Prost im Cockpit und belegte den achten Rang - zuvor war er von der sechsten Position gestartet, musste allerdings Adrian Zaugg und Chris van der Drift passieren lassen. Enttäuschender verlief der Sprint für die Lokalmatadoren um Ho-Pin Tung: der Chinese leistete sich einen Fehler und überquerte die Ziellinie nur im Hinterfeld.