Nach dem durchwachsenen Saisonstart im Nordsee-Schwimmbad von Zandvoort hat die A1 Grand Prix Serie eine lange Reise hinter sich: nach Testfahrten im britischen Silverstone geht es am Wochenende im chinesischen Chengdu weiter. Beim zweiten Rennwochenende der Saison werden erstmals alle Teams mit von der Partie sein und die neu gestaltete Strecke befahren. Auch die Teams, die in Holland auf einen Start verzichten mussten, können nun starten - darunter Kanada und Großbritannien.

Den besten Start in die Saison erwischten Malaysia und Frankreich. Die beiden Nationen liegen nach den ersten beiden Rennen mit 22 Punkten gemeinsam an der Spitze des Feldes. "In Zandvoort hätten wir nicht besser starten können", sagt Fairuz Fauzy vom A1 Team Malaysia. "Wir haben ein sehr starkes Team und visieren weitere Erfolge an." Während bei ihnen das Kräfteverhältnis klar ist und Rookie Aaron Lim nur die Tests am Freitag absolvieren wird, ist die Fahrerfrage bei Frankreich noch offen. In Chengdu könnte Nicolas Prost zu seinem ersten Renneinsatz kommen. "Ich wäre sehr stolz, wenn ich für mein Heimatland starten dürfte. Natürlich würde ich unter hohem Druck stehen, aber damit muss ich klar kommen", so der Sohn des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters.

Doch nicht weit dahinter lauern mit Neuseeland und den Niederlanden zwei nicht zu unterschätzende Nationen - vor allem der junge Earl Bamber wusste zu überzeugen. Unterstützt wird Bamber von seinem Landsmann Chris van der Drift: "Ich habe mir die Strecke im Internet angeschaut", so der Kiwi über den etwas mehr als drei Kilometer langen Kurs. "Manche Stellen sehen wirklich eng aus. Aber nach unserem Einsatz im GP2-Boliden sollten wir gut vorbereitet sein, schließlich sind sich die Autos sehr ähnlich."

Die Weltmeister aus der Schweiz werden in China erstmals mit ihrem eigenen Auto an den Start gehen. In Zandvoort übernahm Neel Jani noch den Wagen von Adam Khan aus Pakistan. "Nach der erfolgreichen Jungfernfahrt in Silverstone spricht eigentlich nichts gegen starke Auftritte in Chengdu. Wie fast alle andern Fahrer bin ich zum ersten Mal hier. Die Strecke ist stellenweise recht eng für unsere schnellen Autos und dem Vernehmen nach ein bisschen holperig. Ich übernehme aber gerne heikle Aufgaben und bin überzeugt, dass wir unser Punktekonto ordentlich aufstocken können, bevor wir zwei Wochen später auf meinem Lieblingskurs in Sepang antreten", so Jani, der schon seit Sonntag in China weilt.