Das Schweizer A1GP-Team tat sich im ersten Training zu den A1GP-Rennen in Shanghai lange Zeit schwer. Neel Jani gelang erst in seiner zweitletzten Runde eine ordentliche Zeit, mit der er immerhin auf Platz 4 des Klassements vorrückte. Schneller als die Schweiz waren schliesslich nur Portugal, Neuseeland und die Tschechische Republik. Im Gegensatz zu Jani und dem Neuseeländer Jonny Reid profitierten der Portugiese Filipe Albuquerque und der Tscheche Filip Salaquarda vom Umstand, dass sie am Vormittag schon das Rookie-Training bestritten hatten.

Jani probierte in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur James Robinson und den Mechanikern mehrere Varianten der Fahrzeug-Abstimmung, die zunächst jedoch unbefriedigend ausfielen. "Nach der ersten halben Stunde waren wir noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen", erklärte Jani. "Wir fanden erst mit der Zeit aus dem Irrgarten hinaus. Am Ende war aber alles OK"

Im Gegensatz zu etlichen anderen Fahrern saß Jani in Shanghai zum ersten Mal in einem A1GP-Auto. Seine Streckenkenntnisse beschränkten sich auf einen Einsatz im September 2006 als Testfahrer im Formel-1-Team Toro Rosso. "Dies half mir insofern nicht viel, als das von A1 GP befahrene Streckenprofil doch deutlich anders ist", sagte der Berner.

Teamchef Max Welti bleibt trotz des mühseligen Trainings zuversichtlich: "Nachdem zu Beginn nicht vieles zusammenpasste, haben wir den richtigen Weg noch gefunden. In erster Linie wollen wir hier die Führung im Gesamtklassement des Weltcups der Nationen verteidigen und gut gerüstet ins Finale in Brands Hatch steigen." Obschon die Schweiz den Titel theoretisch schon in China gewinnen kann, dürfte die Entscheidung erst am 4. Mai in England fallen. Im Moment liegt die Schweiz mit 128 Punkten an der Spitze vor Neuseeland (113), Frankreich (108) und Grossbritannien (95).

Bei den Rookies münzte Alexandre Imperatori seinen "Heimvorteil" wie erwartet in Spitzenzeiten um. Der seit einigen Wochen in Shanghai wohnende 21-jährige Freiburger fand sich auf der ihm von Einsätzen in der asiatischen Formel Renault her bekannten Piste auf Anhieb zurecht, obwohl er wegen Formel-3-Verpflichtungen in Japan erst spät in der Nacht auf Freitag nach Shanghai gekommen war. Im ersten Teil des Trainings verlor Imperatori lediglich 74 Hundertstelsekunden auf Portugal mit Filipe Albuquerque. Nach der Pause war Albuquerque abermals der Schnellste, diesmal mit rund drei Zehnteln Vorsprung vor Frankreich (Nicolas Prost) und der Schweiz. Neben Portugal setzen an diesem Wochenende auch China, Deutschland, Indonesien, Mexiko, Neuseeland, Pakistan, die Tschechische Republik und die USA nur einen Fahrer ein.