Willi Weber hat einen weiteren A1GP Sieger hervorgebracht. Christian Vietoris konnte in den vergangenen Tagen zweifellos überzeugen und hat bereits das Sprintrennen auf Platz zwei beenden können. Der Sieg im Hauptrennen war dann die große Krönung für Vietoris, für Weber, ganz einfach für Deutschland. Als der junge Vietoris dann aber über die Ziellinie fuhr muss ihm die ganze Last der letzten Tage von den Schultern gefallen sein. Emotional und herzlich zeigte sich Vietoris gegenüber dem Team und den Fans nach seinem Sieg.

Durch einen gekonnten Boxenstopp der deutschen Mannschaft konnte Christian Vietoris in Führung gehen und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Es wurde jedoch zahlreiche male sehr knapp für Willi Webers Schützling, da das A1 Team Frankreich mit Loic Duval förmlich in seinem Getriebe hängte. Auf der engen Piste war es jedoch kaum möglich zu überholen solange der direkte Konkurrent keinen Fehler machte. Vietoris hat keinen Fehler gemacht.

Christian Vietoris als 'Leader of the pack', Foto: A1GP
Christian Vietoris als 'Leader of the pack', Foto: A1GP

Während Team Indien mit Narain Karthikeyan gleich zu Beginn einen Unfall auslöste, worauf die erste Safetycar-Phase des Rennens zustande gekommen ist, preschte Neel Jani von Startplatz drei in Führung und konnte somit anfangs Duval und Vietoris alt aussehen lassen. Der Franzose und der Deutsche waren von Startposition eins bzw. zwei ins Rennen gegangen.

Das der phänomenale Start von Team Schweiz ein wenig zu phänomenal war, ist relativ offensichtlich gewesen. Dies bestätigte sich durch eine Drive-Trough-Penalty, die Neel Jani ausfassen sollte und welche die Schweizer Mannschaft auf Platz 16 zurück warf. Gleichzeitig musste zum zweiten Mal das Safety-Car auf die Piste da Team Libanon mit Team Italien kollidiert war.

Fast wäre es noch schlimmer gekommen, den während der junge Shooting-Star Vietoris durch sein perfekt arbeitendes Team profitiert hat, welches ihm in der Box ganze drei Sekunden schneller abfertigte als die Franzosen es mit Duval taten, kollidierte der Franzose beim verlassen der Boxengasse fast mit Thomas Enge.

Auf der Strecke versuchte Duval erfolgreich wieder Boden gutzumachen und attackierte voll. Seine Bemühungen blieben aber unbelohnt. An der Spitze wurde Motorsport vom feinsten geboten doch zur selben Zeit krachte Neel Jani in den Boliden des pakistanischen Teams. Kurz darauf der nächste Zwischenfall. Eine Ölspur brachte zahlreiche Dreher mit sich, was auch für Team Niederlande verhängnisvoll war, denn Jeroen Bleekemolen war bislang auf Platz drei unterwegs. Seine Position sollte Kanada erben.

Die zweite Boxenstopp Phase verlief dann weniger optimal für Vietoris. Es reichte aber trotzdem um in Führung zu bleiben. Das Team Kanada mit Robert Wickens konnte dann in der Boxengasse auch noch an Frankreich vorbeigehen. Die fantastische kanadische Aufholjagd ging jedoch noch weiter. Wickens machte mächtig Druck und versuchte vergeblich Christian Vietoris in einen Fehler zu zwingen. Einmal kamen sich die beiden dann doch etwas zu nahe was die Rennleitung zu einer Untersuchung bewegte. Eine Strafe wurde jedoch nicht ausgesprochen.

"Es war ein brilliantes Wochenende für uns. Das Auto war ein wenig zu langsam am Freitag aber wir haben es das ganze Wochenende über weiterentwickelt und waren dann schnell genug für die Qualifikation und das Sprintrennen. Das Team hat zwei sehr gute Boxenstopps gemacht die mich in Führung brachten und mich dort auch bleiben ließen. Es war sehr hart Loic Duval hinter mir zu halten, aber wir haben es geschafft und ich bin sehr glücklich", sagte Christian Vietoris nach seinem Sieg.

Christian Vietoris siegte vor Kanada und Frankreich. Der bisherige Meisterschaftsleader Neel Jani aus dem Team Schweiz, konnte sein verpatztes Rennen lediglich auf Position vierzehn beenden. Die Führung in der Gesamtwertung ist nun in neuseelandischer Hand.