Das A1 Team Irland hat den besten Start zum letzten Rennen des Kalenderjahres erwischt. Auf der 4,3 Kilometer langen Strecke im chinesischen Zhuhai fuhr der irische Einsatzpilot Adam Carroll die beste Trainingszeit. Zuvor setzten Michael Ammermüller und das A1 Team Deutschland beim ersten Auftritt der A1 Grand Prix Serie in Zhuhai die Bestzeit in den Trainingssitzungen für die Rookies.

Robert Wickens kam auf Rang zwei, Foto: A1GP
Robert Wickens kam auf Rang zwei, Foto: A1GP

"Natürlich war das nur das Training, aber es war ein guter Start in das Wochenende", berichtete ein zufriedener Carroll nach seiner ersten Ausfahrt. Mit 1:23.279 Minuten war der Ire eine knappe halbe Sekunde schneller unterwegs als der unerfahrene Robert Wickens aus dem kanadischen Team. "Uns ist auf den frischen Reifen eine wirklich gute Runde gelungen, doch ich bin mir sicher, dass die anderen Morgen aufholen werden." Trotzdem hofft der Blondschopf, den Platz an der Spitze des Feldes auch am restlichen Wochenende zu behalten. Die einzigen Probleme hatte Carroll mit einem nicht perfekt passendem Sitz, der im zunächst Schmerzen bereitete. "Jetzt kann ich mich aber wirklich auf das Fahren konzentrieren."

Auf dem zweiten Platz, aber nicht ganz so zufrieden, landete das Team aus Kanada. Ein Reifenplatzer kostete Robert Wickens wichtige Streckenzeit. Der junge Kanadier konnte sich so im Training nicht darauf konzentrieren, die optimale Abstimmung auf gebrauchten Reifen zu finden. "Das könnte ein Problem in Hinsicht auf das Rennen werden", sagte Wickens am Ende des Tages. Schon nach zehn Runden platzte einer der Reifen, danach ging es nicht mehr weiter. "Das war sehr frustrierend, denn das Training ging noch eine halbe Stunde weiter. Außerdem haben wir jetzt einen Reifensatz weniger als alle anderen. Es wird hart, aber das Team hat das Zeug um wieder auf die Füße zu kommen."

Schon im Rookie-Training überzeugte Wickens mit der zweitbesten Zeit. Schneller war nur Michael Ammermüller, der mit dem A1 Team Deutschland im späteren freien Training auf der dritten Position landete. Mit 1:23,848 Minuten war der Einsatzpilot aus Pocking bei Passau weniger als eine Sekunde langsamer wie der Spitzenreiter Carroll. Die mechanische Abstimmung des A1GP-Rennwagens stand dabei im Vordergrund", so Michael Ammermüller. "Die Balance des Autos fühlt sich ganz ausgewogen an. Nur an den Temperaturen der Bremsen müssen wir noch arbeiten. Die Strecke wurde am Ende des Trainings langsamer, nachdem Sand auf den Asphalt geweht worden ist. Unser letzter Anlauf kam somit ein wenig spät und wir konnten die neuen Reifen nicht mehr optimal nutzen. Platz drei am Ende geht in Ordnung."

Im bevorstehenden Qualifying am Samstag, das wiederum die Startaufstellungen für Sprint und Hauptrennen bestimmen wird, erwartet der nominierte Fahrer des A1 Team Deutschland große Spannung: "Die Strecke ist nicht sonderlich schwierig. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Zeitabstände sehr eng sein werden. Das Qualifying könnte ein Krimi werden. Wir müssen sorgfältig eine Strategie festlegen. Mir steht erst mein zweites Qualifying in der A1GP-Serie bevor."

Lokalmatador CongFu Cheng überzeugte mit Platz fünf, Foto: A1GP
Lokalmatador CongFu Cheng überzeugte mit Platz fünf, Foto: A1GP

Die Tabellenführer aus der Schweiz landeten am Trainingsende auf der elften Position. Die beiden Piloten Alexandre Imperatori und Neel Jani fuhren beinahe die selben Rundenzeiten. Letztlich war der Routinier eine knappe Zehntel schneller als der Rookie. Dabei musste Jani eine kleine Schrecksekunde überstehen. "Am Ende der Session ist ein Bremszylinder ausgefallen. Glücklicherweise ist nicht passiert und ich konnte das Auto auf der Strecke halten", erklärte der Doppelsieger von Malaysia. Auch er erwartet einen engen Kampf um die Spitzenpositionen, den Lokalmatador CongFu Cheng schon vor dem Wochenende vorausgesagt hat.

Der 23-jährige Chinese überzeugte mit der fünftbesten Zeit des Tages. Cheng fuhr zum letzten Mal vor fünf Jahren auf der Strecke in Zhuhai, war aber heute nicht berechtigt, an den Rookie-Sessions teilzunehmen. "Das war sicherlich ein kleiner Nachteil, aber wird haben am Nachmittag unser Programm abgearbeitet und das hat sich ausgezahlt", sagte Cheng, dem 0,661 Sekunden auf Carroll fehlten. "Auf mir lastet sehr viel Druck und ich bin lange nicht mehr hier gefahren, daher bin ich sehr zufrieden mit der heutigen Platzierung."