Mit einer fehlerfreien Leistung auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez sorgte Oliver Jarvis bei seinem zweiten Einsatz für den ersten Sieg des A1 Team Großbritannien. Nach 45 Runden überquerte der Brite die Ziellinie knapp vor Jonathan Summerton. Christian Vietoris fuhr für das deutsche Team auf den neunten Platz.
Schon am Start konnte Jarvis die Führung übernehmen. Schwer viel dem Briten das allerdings nicht. Alex Yoong legte einen schwachen Start auf den Asphalt und fiel in der ersten Runde bis auf den siebten Platz zurück. Einen sensationellen Start hatte Salvador Duran. Der Lokalmatador machte fast zehn Plätze gut und lag nach nur einer Runde auf dem achten Rang.
Christian Vietoris hatte in der Anfangsphase einige Probleme. Zwar konnte der Deutsche aus dem Stand respektabel beschleunigen, doch in der ersten Kurve wurde er von Jean Karl Vernay behindert, der mit seinem Vordermann kollidiert war. Wenig später verbremste sich Vietoris selbst und musste in der Schikane nach Start und Ziel durchs Gras holpern.
An der Spitze wurde Jarvis von Jonathan Summerton und Enrico Toccacelo gejagt, die beide einen guten Start hatten. Auf den Plätzen vier und fünf machten es sich Ho-Pin Tung und Adrian Zaugg gemütlich. Alex Yoong konnte Jeroen Bleekemolen überholen, der nach dem Sprint das niederländische Cockpit von Renger van der Zande übernahm. Der Holländer hatte sichtlich Probleme, das Tempo der Spitze zu gehen, denn wenig später wurde er von Alvaro Parente überholt und fiel auf Platz acht zurück.
In der siebten Runde konnte Vietoris gleich zwei Plätze gutmachen. Bruno Junqueira drehte sich bei dem Versuch Irland zu überholen. Vietoris nutzte die Gelegenheit und zog gleich an beiden vorbei. Doch Deutschland lag zu diesem Zeitpunkt noch weit außerhalb der Punkte. Immerhin konnte Vietoris, wenn er einmal freie Bahn hatte, die Zeiten der Spitzenreiter mitgehen.
Nach knapp einem Viertel der Renndistanz gingen die ersten Fahrer an die Box. Darunter Großbritannien und Südafrika. Bei beiden Nationen klappte der Reifenwechsel ohne Probleme. Durch den Stopp von Jarvis konnte Summerton die Führung übernehmen. Auch Christian Vietoris kam früh zu seinem Pflichtboxenstopp hinein. Nach nur 37 Sekunden war der 17-jährige zurück auf der Strecke, direkt hinter Jonny Reid und Ananda Mikola, doch der Vorteil der frischen Reifen verpuffte im Heck des Indonesiers.
In der 15. Runde steuerte Jonathan Summerton die Boxengasse an und gab die Führung an Alvaro Parente ab, bei dem der Stopp noch ausstand. Der US-Amerikaner fiel durch seinen Besuch beim Service auf den fünften Rang zurück, während Vietoris Mikola kassiert und auf Platz elf nach vorne fuhr.
Olivier Jarvis konnte die Führung nach knapp 20 Runden zurückerobern, denn mittlerweile hatten alle 22 Nationen ihre Boxenstopps absolviert. Hinter dem Briten lag Jonathan Summerton, gefolgt von Adrian Zaugg, der durch seinen frühen Stopp an Enrico Toccacelo vorbeiziehen konnte. Deutschland konnte sich auf den neunten Rang verbessern und kam Australien immer näher.
Durch die lange Gerade entstanden immer wieder spannende Windschattenduelle. So kämpfen Malaysia, Portugal und Neuseeland rundenlang um den fünften Platz. Zunächst hinterließ Jonny Reid den besten Eindruck und schnappte sich Parente, um danach Druck auf Yoong auszuüben. Doch dann wechselten die Kräfteverhältnisse. Die Reifen des Kiwi bauten immer weiter ab, wodurch sich Yoong wieder absetzen konnte und Parente im Getriebe des schwarzen Autos von Reid hing.
Auch Vietoris geriet wieder unter Druck. Zehn Runden vor dem Ziel wurde der Chinese Ho-Pin Tung in den Rückspiegeln Deutschlands immer größer. Aber auch in der A1 Grand Prix Serie sind Heranfahren und Überholen zwei verschiedene Paar Schuhe. Vietoris konnte seine neunte Position bis zur Zieldurchfahrt nach 45 Runden verteidigen. Gleiches gilt für Oliver Jarvis, der durch seine tadellose Leistung den ersten Saisonsieg für Großbritannien einfahren konnte. Jonathan Summerton und Adrian Zaugg durften den Sieger auf das Podium begleiten. Toccacelo beendete das Rennen vor Yoong auf dem vierten Platz. Jonny Reid wurde Sechster und machte damit drei Punkte auf Deutschland gut. Auch Portugal und Australien konnten in die Punkte fahren. Der letzte Zähler geht durch den zehnten Rang von Ho-Pin Tung nach China. Marcel Fässler ging bei seinem Debüt im World Cup of Motorsport leer aus, der Schweizer wurde nur 14.
In der Gesamtwertung führt weiter das A1 Team Deutschland. In Shanghai hat Nico Hülkenberg bei seiner Rückkehr die große Chance, alles klar zu machen. Der Vorsprung auf Neuseeland beträgt zwei Veranstaltungen vor dem Saisonende 27 Punkte.
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