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Auch wenn das deutsche Team beim fünften A1GP-Event in Malaysia abermals kein Top-Resultat einfahren konnte, ist die Leistung von Timo Scheider mehr als beachtlich. Schließlich reiste der Schützling von Willi Weber erst am Samstag nach Sepang an.

Zuvor hatte er in Dubai das FIA GT Rennen bestritten und zusammen mit Michael Bartels für Maserati den zweiten Platz belegt. Somit verpasste er natürlich das Freie A1-Training in Malaysia und konnte erst in der Nacht zum Samstag nach Kuala Lumpur reisen.

Dort blieb ihm nur noch eine Stunde Freies Training, bevor es direkt ins Qualifying gehen musste. In diesem hatte er leider das Pech von einigen anderen Fahrern sowie vom Regen eingebremst zu werden. Deshalb durfte er nur vom 16. Platz ins Sprintrennen gehen.

Unter diesen Voraussetzungen war für Timo selbstverständlich nicht viel drin. Überhaupt hatte Deutschland bislang nie ein komplett problemfreies Wochenende: Entweder gab es Probleme beim Boxenstopp oder Un- sowie Zwischenfälle, die das Rennen beeinträchtigten. Sobald das Team diese Pechsträhne abgelegt hat, dürften Platzierungen unter den Top-6 und mit ein bisschen Glück sogar ein Podestplatz möglich sein.

Herausragend war an diesem Wochenende der Schweizer Neel Jani, der vor allem im Qualifying eine starke Leistung zeigte. Davon abgesehen waren die üblichen Verdächtigen vorne: Frankreich, Brasilien und neuerdings die Schweiz.

Bei den Brasilianern hat Nelson Piquet Jr. etwas an Boden auf die Schweiz verloren. Frankreich drehte hingegen ungefährdet seine Runden an der Spitze. Hier müssen sich die anderen Teams langsam aber sicher etwas einfallen lassen, um den Franzosen im weiteren Verlauf der Meisterschaft den Titel nicht kampflos zu überlassen.

In Sepang hatten die Franzosen zudem das berühmte Glück des Tüchtigen: Während beinahe alle anderen Länderteams wieder einmal mit Problemen bei den Boxenstopps zu kämpfen hatten, lief bei den Franzosen alles glatt.

Ebenfalls gut lief es bei Tomas Enge: Der Tscheche fuhr im Hauptrennen von 16 bis auf das Podium nach vorne. Von einem ehemaligen F1-Piloten und Beinahe-F3000-Champion darf man solch eine Leistung allerdings auch erwarten.

Der Sepang International Circuit war einigen Piloten wie Ralph Firman oder Lokalmatador Alex Yoong bereits aus der Formel 1 bekannt und bot wie gewohnt ein spannendes Rennen. Gerade im Sprint gab es in der ersten Passage nach Start- und Ziel einige schöne Überholmanöver zu sehen. Insbesondere das Manöver von Alexandre Premat in der letzten Runde gegen Neel Jani war toller und vor allem fairer Motorsport.

Diesen bekamen am Sonntag viele malaysische Fans zu sehen, die ganz in gelb gekleidet ihr Land unterstützten. Auch wenn die Tribünen alles andere als voll besetzt waren, kam hier der von Scheich Maktoum gerne zitierte Nationalstolz voll zum Vorschein.

Beim nächsten Rennen wird es hingegen keinen Lokalhelden auf der Strecke geben: Dubai ist (noch) nicht in der A1GP-Serie vertreten. Das letzte Rennen vor dem Jahreswechsel verspricht dennoch jede Menge Spannung.

Die Strecke ist den meisten Fahrern unbekannt. Dennoch dürften Frankreich, die Schweiz, Brasilien und Großbritannien den Sieg unter sich ausmachen. Für das deutsche Team sollte ebenfalls wieder mehr drin sein. Der dafür notwendige Speed ist bei den Schwarz-Rot-Goldenen auf jeden Fall vorhanden.