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"Gentlemen, for the proud of your nations start your engines." Mit diesen fast schon mystischen Worten eröffnete Scheich Maktoum am Sonntag in Brands Hatch den World Cup des Motorsports.

Neben den 25 Fahrern war auch die Rekordkulisse von über 80.000 begeisterten Motorsport-Enthusiasten mittendrin statt nur dabei. Im Gegensatz zur Formel 1 steht bei der A1 Grand Prix Serie der Zuschauer aber auch noch im Vordergrund. Hier sind die Fans das Wichtigste und nicht die Rennfahrer oder TV-Stationen.

Und die Zuschauer bekamen nicht nur grandiosen Motorsport geboten. Auch das Showprogramm war mit einer Band, einem Feuerwerk und jeder Menge anderen Rahmenveranstaltungen einfach sagenhaft.

Zudem sorgten niedrigere Eintrittspreise als in der F1 für großen Zulauf. Das teuerste Ticket kostete rund 25 Pfund und für 10 weitere Pfund konnte man sich bei einem Pitwalk durch die Box 'jagen' lassen. Das gibt es in der F1 zwar auch, aber dort zahlt man dafür gleich ein paar tausend Euro.

Spitzenmotorsport mit Verbesserungsspielraum

Los ging es am Renntag mit dem Sprintrennen. Dieses erinnerte allerdings noch stark an einen F1 Grand Prix. In den ersten Runden gab es viel Action, danach flachte die Spannungskurve allerdings etwas ab. Im Hauptrennen ging es dafür von Anfang bis Ende voll zur Sache.

Der deutsche Fahrer Timo Scheider verriet uns in diesem Zusammenhang, dass die Piloten noch lernen müssen, wie man richtig mit dem Boost-Button umgeht. Derzeit gelangen sie durch die 30 Zusatz-PS noch des Öfteren in den Drehzahlbegrenzer. Deshalb müssen sie lernen eine andere Übersetzung zu wählen, um den Energieschub noch besser ausnutzen zu können.

Ebenfalls noch üben müssen die Boxencrews wie man schnell und effizient den Pflichtreifenwechsel im Hauptrennen absolviert. Als ich am Samstagabend durch die Box flanierte, konnte ich zwar die Mechaniker fleißig Boxenstopps üben sehen, aber auf diesem Gebiet besteht eindeutig noch jede Menge Verbesserungspotenzial. Andererseits sorgten die Fehler und Zeitverluste bei den Stopps natürlich für eine erhöhte Spannung und Abwechslung im Rennen.

Auf in die Lausitz!

Nelson Piquet Jr. und sein von ASM geführtes Team Brasilien waren dennoch an diesem Wochenende in Brands Hatch nicht aufzuhalten. Alexandre Premat und Robbie Kerr waren zwar schnell unterwegs, aber selbst wenn sie im 2. Rennen durchgekommen wären, hätten sie gegen den überlegenen Weltmeistersohn kaum Land gesehen. Nelsinho war der große Dominator des 1. Rennwochenendes der neuen Rennserie.

Etwas enttäuschend war unterdessen die Rennleistung von Scott Speed. Der Amerikaner ging als einer der Mitfavoriten in das Wochenende und war auch in den Freien Trainings immer vorne mit dabei. Aber ab dem Qualifying ging bei ihm gar nichts mehr. Ob es ein Problem an seinem Auto gegeben hat oder ob ihm seine Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Die zweite Station des A1GP-Trosses ist schon in knapp zwei Wochen der deutsche Lauf auf dem EuroSpeedway Lausitz. Dort können Sie sich dann selbst live vor Ort von den packenden Rennen und dem interessanten Showprogramm überzeugen.

Dann sollte auch das deutsche Team mit Timo Scheider und Adrian Sutil in der Heimat weiter vorne mitmischen können. Immerhin kennt Adrian Sutil, der höchstwahrscheinlich in der Lausitz die Rennen bestreiten wird, den Kurs bereits bestens aus der F3 Euro Series. Mit dem Ex-Jordan-Piloten und Champ Car Star Timo Glock könnte zudem ein weiterer Deutscher zu einem Trainings-Gastauftritt kommen.

Nach dem ersten Rennwochenende der A1 Grand Prix Serie in Brands Hatch bin ich mir jedenfalls sicher, dass diese Rennserie Erfolg haben wird.