Seit 2009 hatten es Dr. Wolfgang Ullrich und seine Mannen versucht, doch erst heuer war es soweit: Audi reüssierte erstmalig bei dem traditionsreichen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Für den Triumph der Ingolstädter verantwortlich zeichnete sich Phoenix Racing. Die Lokalmatadore aus Meuspath traten mit einem der zahlreichen R8 LMS ultra an und setzen dabei auf die Lenkradarbeit von Marc Basseng, Frank Stippler sowie Christopher Haase und Markus Winkelhock. Und zwar zurecht, denn genauso wie ihr Fahrzeug gaben sich die Piloten keinerlei Blöße und manövrierten sich genau 155 Runden problem- und fehlerfrei durch die Grüne Hölle.

Zum Können der werksunterstützen Phoenix-Schützlinge gesellte sich jedoch auch etwas Glück. Besipielsweise profitierte man von etlichen Ungereimtheiten im Lager von Schubert Motorsport. Zwar war der schenllste Z4-BMW der Oscherslebener von der Poleposition gestartet und auch im Anschluss überauß flink unterwegs, doch mit einem Reifenschaden gegen Sonnabend begann der Abwärtstrend. Immer wieder wurde der Bayner-Renner durch Kleinigkeiten zurückgeworfen und verlor somit den Anschluss an die Spitze des Feldes. Dem zweiten Wagen der Mannschaft erging es unterdessen ähnlich.

Zahlreiche Sieganwärter

Noch in den ersten Rennstunden hatte sich ein Bild ergeben, das jenem der Vorjahre glich: Offensichtlich befanden sich weit mehr als zehn Autos in der Lage, um die Podiumsränge mitfahren zu können. Je dunkler es auf der sagenumwogenen Nordschleife wurde, desto mehr änderte sich dies jedoch. Denn nicht wenige der vermeintlichen Favoriten schieden mit dem Schwinden der Sonnenstrahlen aus. Unter selbigen auch der eindrucksvoll besetze GT3-McLaren von Gemballa Raincing mit Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld und seinen Kollegen. So verunfallte Klaus Ludwig heftig bei dem Versuch, einen langsameren Teilnehmer im Bereich Schwedenkreuz zu überrunden.

Generell schienen die großen Geschiwndikeitsdifferenzen der unterschiedlichen Boliden eine Gefahr zu sein. Primär zu Beginn des Klassikers in der Eifel gab es immer wieder Zwischenfälle, bei denen Fahrzeuge der Spitzengruppe und kleinere Flitzer aus den dirversen Unterklassen kollidierten. Besonders kurios: ein Auffahrunfall auf der Start-und-Ziel-Geraden. Dort versuchte Porsche-Werksfahrer Romain Dumas im Wochenspiegel-Elfer von Manthey mittels langsamer Fahrt Zeit verstreichen zu lassen, um keine weitere Runde absolvieren zu müssen. Der Franzose tat dies aufgrund akuten Sprtimangels, doch die Rechnung ging nicht auf.

Pech für Porsche, Foto: Sönke Brederlow
Pech für Porsche, Foto: Sönke Brederlow

Fast im Stillstand wurde der Porsche urplötzlich von einem kleinen Renault Clio gerammt. Dessen Pilot hatte sich ebenfalls auf die heruntetickende Uhr konzentriert und seinen Vordermann schlichtweg nicht wahrgenommen. Der eigenartige Unfall passte allerdings ins Bild des Resultats von Porsche. Die Schwaben hatten schon längst vor dem Rennen die Einstufung ihrer Wagen moniert und in der Folge ihre Werksunterstützung aus Protest zurückgefahren. Lediglich die Publikumslieblinge von Frikadelli Racing lieferten im Namen von Porsche eine ordentliche Leistung ab und ladeten schlussendlich auch der sechsten Geamtposition.

Ausfälle en masse

Ein wahrliches Drama spielte sich in den Reihen des Heico-Teams ab. Bernd Schneider, Alexandros Margaritis, Kenneth Heyer und Lance-David Arnold lagen souverän und sicher auf dem dritten Platz, als der Motor ihres SLS-Mercedes aus heiterem Himmel den Dienst quittierte. Unter Tränen und bitter enttäuscht mussten Margaritis, Heyer und Schneider das Handtuch werfen; immerhin schaffte Doppelstarter Arnold im Heico-Schwesterauto noch den Sprung aufs Podium. Der zweite Rang ging unterdessen an Mamerow Racing. Die Truppe aus Castrop-Rauxel im Ruhrpott war erst wenige Wochen vor den 24 Stunden zu Audi gewechselt - mit Erfolg, wie sich herausstellte.

Die Jubiläumsausgabe des 24-Stunden-Rennens - zum 40. Mal ging der Klassiker über die Bühne - bot erwartungsgemäß jede Menge Spannung. Die großen und werksunterstützen Akteure behakten sich so sehenswert wie nur selten zuvor, doch das Spektakel forderte auch seine Opfer. Von 169 losgefahrenen Teams erreichten sage und schreibe 58 nicht das Ziel.