Der langjährige Motorsport-Kommentator Gustav Büsing ist an diesem Montag im Alter von 72 Jahren verstorben. Als Teamleiter war er zuletzt bei den 24 Stunden von Le Mans für Eurosport im Einsatz, wo er während des Rennens einen Herzinfarkt erlitt. Trotz schneller und professioneller Erst- und Notversorgung in Le Mans und anschließenden Operationen in Paris, konnte sich Gustav Büsing nicht mehr erholen.

"Gustav Büsing hat den Mythos Le Mans gelebt. Letztes Jahr ist er noch mit der WEC um die Welt gereist, und wir bedauern sehr, dass Le Mans nun seine letzte Station und das Rennen, das er so sehr geliebt hat, sein Schicksal war", erklärt tief betroffen Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin der Eurosport Media GmbH. "Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei seiner Familie und den Angehörigen, denen wir unser tief empfundenes Beileid aussprechen."

"'Ich möchte das noch so lange machen wie mir die Sache noch Spaß macht. Im Moment macht sie mir noch Spaß', hatte Gustav mir erst vor wenigen Wochen gesagt", erzählt Ingolf Cartsburg, Chef der deutschen Kommentatoren bei Eurosport. "Bis zwei Uhr in der Nacht ist er an der Seite von Oliver Sittler seiner Passion gefolgt, hat den Mythos Le Mans gelebt und ist mit all den Eindrücken, den Bildern, den Geschichten seines Lebens und denen des Motorsports gestorben. Für Gustav war der Erfolg des Teams immer wichtiger als sein eigener, er wurde geschätzt und respektiert in der kleinen Motorsport-Familie, in der jeder jeden kennt."

Anfang der 70er wechselte Gustav Büsing von der Bundesgeschäftsstelle der FDP in die Sportabteilung des Innenministeriums, um schließlich bei der Fachzeitschrift Motorsport Aktuell zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Seit 2003 war er bei Eurosport als Motorsport-Kommentator viele Stunden im Jahr live auf Sendung, hat u. a. die Langstrecken WM (WEC), FIA WTCC und ETCC kommentiert.