Zum ersten Mal seit zehn Jahren fuhr wieder eine Dodge Viper im regulären kompetitiven Betrieb auf dem Circuit de la Sarthe. Tommy Kendall (#93) fuhr die schnellste Zeit in 4:01.731 Minuten, was für die neunte Position in der GTE Pro gut war. Einen Platz dahinter klassierte Dominik Farnbacher die #53 Viper in 4:03.281 Minuten. Am wichtigsten war es, dass die Rookies ihr Pflichtrunden absolvieren konnten. SRT Racing-Manager Gary Johnson erklärt, wie das Zeitmanagement bei schwierigen Bedingungen ausgesehen hat.

"In Le Mans gibt es die Regel, die besagt, dass ein Fahrer, der auf dieser Strecke noch nie zuvor oder in den letzten fünf Jahren nicht gefahren ist, zehn Runden heute absolvieren musste. Es ist simple Mathematik: SRT Motorsport hat drei Fahrer in dieser Situation und ein solcher Stint dauert mindestens 40 Minuten. Wir wollten ihnen aus Sicherheitsgründen eine oder zwei Extra-Runden einräumen, was weitere zehn Minuten veranschlagt hat. Nun, da es geregnet hat, musste einkalkuliert werden, dass es 10 bis 15 Prozent länger dauern würde, damit alle Fahrer die Qualifikation schaffen."

Während des Tages gab es die eine oder andere rote Flagge, was die Situation zusätzlich erschwerte: "Die Uhr wurde während der Unterbrechung nicht angehalten, also fuhren wir wirklich mit der Pistole am Kopf", beschreibt Johnson die Situation etwas martialisch. Um ein Fahrzeug in Reserve zu halten, entschloss sich SRT, zunächst nur ein Auto einzusetzen, bis Tommy Kendall, Kuno Wittmer und Jonathan Bomarito ihre Runden abgespult haben. Den Anfang machte Kendall: "Es war ziemlich nervenaufreibend für ihn, da er wusste, dass er das Auto heil nach Hause bringen müsste", rekonstruiert Johnson die Drucksituation seines Piloten.

Pflichtrunden bis zur Mittagspause absolviert

Keiner der drei Neulinge leistete sich einen Fehler: "Er [Kendall] hat einen fantastischen Job gemacht, genau wie Kuno. Und bevor man sich versah, hatte auch Jonathan seine zehn Runden abgespult und dieser Teil der Story war vorbei." Ein Seufzer der Erleichterung sei zu diesem Zeitpunkt durchs Team gegangen. Am Nachmittag stand dann die Setup-Arbeit auf dem Programm: "Das Wetter war am Nachmittag immer noch heftig mit einigen Schauern, die uns erwischt haben und anderen, die vorbeigezogen sind." Dafür überzeugten die Fahrzeuge durch gute Zuverlässigkeit. "Und die Michelin-Reifen und deren Service waren so gut, dass das Wetter gar kein Thema mehr war."

"Die Zeit ist am Nachmittag wirklich vorbeigeflogen", erinnert sich Johnson. "Die Crew hat einen super Job gemacht bei ihren stündlichen Boxenstopptrainings und dabei ordentliche Zeiten abgeliefert." Das Ziel in Sachen Reichweite konnte trotz einiger Sorgen im Vorfeld erreicht werden: 13 Runden. Nur während der Unterbrechungen durch rote Flaggen blieben die Giftschlangen an der Box. "In zehn Tagen haben wir ein weiteres Training. Wir werden bis dahin noch einiges an Arbeit leisten, um einige Last-Minute-Änderungen vorzunehmen, die uns im Rennen helfen sollten."