Das Rennen in Le Mans feiert seinen 90. Geburtstag, Audi seinen 15. Start bei diesem 24-Stunden-Rennen, und Sie erleben ebenfalls ein Jubiläum.
Ich war vor zwanzig Jahren zum ersten Mal in Le Mans dabei, nachdem mein Vater Fritz, der Renndienstleiter bei Bosch war, sich beständig geweigert hat, mich mitzunehmen. Bis heute habe ich 18 Renneinsätze erlebt. Nur 1995 war ich nicht in Le Mans, und 2005 war ich als reiner Urlauber bei dem Rennen, weil nicht das Audi Sport Team Joest, sondern mehrere Audi-Kundenteams am Start waren.

Das Audi Sport Team Joest erlebt nun gewiss die härtesten zwei Wochen des Jahres.
Grundsätzlich ist das die anstrengendste Zeit in der Saison. Aber wenn man erst einmal hier ist, stellen sich Routineabläufe ein. Die Autos sind aufgebaut, die Vorbereitungen abgeschlossen. Durch den Testtag sind wir fast zwei Wochen in Le Mans. Das ist eine intensive Zeit. Psychologisch ist es ebenfalls eine Herausforderung. Es ist das Rennen des Jahres, und man erhält nur einmal in zwölf Monaten eine Chance, um den Sieg zu kämpfen.

Funktionstest auf dem Circuit Bugatti

Im Vorjahr hat das Team zusammen mit Audi Sport vier Autos in Le Mans eingesetzt, in diesem Jahr sind es drei. Ist das ein großer Unterschied?
Es hat sich vor einem Jahr bei zwei technischen Konzepten angeboten, jeweils zwei Autos einzusetzen. Der Mehraufwand dafür war überschaubar. In diesem Jahr haben wir drei identische Autos und kehren damit zu einem Ablauf zurück, den wir schon von früher kennen.

Was steht noch auf dem Programm nach dem Testtag bis zum Rennen?
Alle drei Autos werden am Montag von Grund auf neu aufgebaut. Am Dienstag planen wir einen kurzen Funktionstest auf dem Circuit Bugatti. Wenn sichergestellt ist, dass alles funktioniert, stellen wir die Autos in die Garage, alle Teammitglieder fahren für einige Tage heim und kommen am Sonntag für die Le-Mans-Woche wieder zurück.