Marcel Fässler schnappte sich bei den 24 Stunden von Le Mans seinen zweiten Sieg in Folge. Diesmal leistete das Trio Fässler/Andre Lotterer/Benoit Tréluyer Historisches: Mit dem Audi R18 e-tron quattro stand zum ersten Mal ein Hybrid-LMP am Ende ganz oben. "Für Audi ist es ein großer Tag", freute sich Fässler. "Mit der neuen Technologie des e-tron quattro gleich einen Doppelsieg zu holen, ist eine tolle Sache. Le Mans ist für uns alle das wichtigste Rennen des Jahres. Das Team arbeitet das ganze Jahr auf diese 24 Stunden hin. Es ist genial, wenn etwas klappt, auf das du so lange hinarbeitest. Denn es ist nie einfach, hier zu gewinnen."

Für den Sieg an der Sarthe musste das Audi-Trio in der Tat hart kämpfen. Nach einigen starken Stints hatte Fässler am Sonntag Morgen eine schwierigere Phase: Zuerst verlor er durch einen Dreher in der Porsche-Kurve Zeit, später konnte er in der Mulsanne-Kurve erst im letzten Moment einer stillstehenden Corvette ausweichen, die sich gedreht hatte. Bei diesem Manöver touchierte Fässler die Streckenbegrenzung und beschädigte seinen Heckflügel. Durch diese Zwischenfälle konnten die zwischenzeitlich um eine Runde zurück liegenden Audi-internen Konkurrenten mit den Routiniers McNish/Kristensen/Capello aufholen und die Führung übernehmen.

"Das war ein unglaubliches Rennen", fasste Fässler die 24 Stunden zusammen. "Es gab so viele Höhen und Tiefen - vor allem für mich. Ich hatte ein tolles Team. Die Mechaniker haben nach dem Unfall bei der Reparatur alles gegeben, um das Auto so schnell wie möglich wieder herzurichten. Meine Fahrerkollegen haben wie immer auch einen fantastischen Job gemacht." Rund drei Stunden vor Schluss entschied ein Unfall von Allan McNish das packende Duell der beiden Hybrid-Audis. McNish konnte nach kurzen Reparaturarbeiten das Rennen an zweiter Stelle zwar fortsetzen, jedoch ohne weitere Chance auf den Sieg.