Ebenso wenig wie die Legende der "Fliegenden Finnen" - rund 150 WM-Laufsiegen und 13 Weltmeistertiteln für die Mäkinens, Toivonens, Mikkolas, Vatanens, Salonens, Aléns, Kankkunens und Grönholms dieses Landes zum Trotz - auf die Rallye-Heroen zurückzuführen ist (tatsächlich wurden zuerst die erfolgreichen Langstreckenläufer Hannes Kolehmainen, Paavo Nurmi und Ville Ritola so bezeichnet, die gemeinsam nicht weniger als 25 Olympische Medaillen errangen), so unzutreffend ist die These, dass die Schotter-Reifen bei der "1000 Seen" kaum gefordert würden. Ganz im Gegenteil: Die ultraschnellen Wertungsprüfungen mit ihren imposanten Sprüngen verlangen Rallye-Pneus, die immense dynamische Lasten aufnehmen können und zugleich mit einer hohen Lenkpräzision aufwarten.

"Wahr ist, dass wir uns hier in Finnland weniger um den Verschleiß oder Beschädigungen von außen Gedanken machen müssen", erläutert BFGoodrich Experte Matthieu Bonardel. "Die hohen Geschwindigkeiten von 200 km/h und mehr sowie die zum Teil recht harten Landungen stellen jedoch eine große Belastung für die Grundkonstruktion der Reifen dar. Darum haben wir extra für diese Rallye eine eigens entwickelte Karkasse im Programm, die den einwirkenden Kräften gewachsen ist und den Fahrern zugleich besonders exakte Rückmeldungen bietet."

Drei Laufflächenmischungen stehen bei BFGoodrich für den "Großen Preis von Jyväskylä" im Angebot: Der weichere g-Force Gravel "8" eignet sich für regnerische Verhältnisse und Temperaturen unterhalb von 15 Grad Celsius, die mittlere Variante "9-" bietet sich speziell für die erste Passage über die zumeist doppelt genutzten Wertungsprüfungen an, und der g-Force Gravel "9" schließlich verträgt wärmere Bedingungen zwischen 15 und 25 Grad. Auf Wunsch kann das Laufflächenprofil dieser Pneus per Hand nachgeschnitten und um zusätzliche Rillen erweitert werden, um wahlweise auf der Straße stehendes Wasser oder eine besonders dicke Staubschicht aus dem Weg zu schaffen. Das pannenresistente ATS-System ("Appui temporaire soupple", auch "Mousse" genannt) sorgt dafür, dass die Reifen auch nach einer Beschädigung praktisch ohne Performance-Verlust weiter funktionieren. 56 Rallye-Pneus mussten die Teilnehmer mit FIA A-Fahrerstatus bereits im Vorfeld der Rallye nominieren, maximal 40 dürfen während der Veranstaltung inklusive des so genannten Shakedowns benutzt werden.