Hyundai und Asphalt - das passte zuletzt richtig gut: In Deutschland errang das Team durch Thierry Neuville und Dani Sordo einen Doppelsieg und in Frankreich erreichten immerhin alle drei eingesetzten Hyundai i20 WRC die Punkte. Die Mannschaft aus dem bayrischen Alzenau übt sich trotzdem in Zurückhaltung. In der als "Lehrjahr" ausgeschriebenen Saison hat auch in Spanien erste Priorität, alle Autos ins Ziel zu bringen und Erfahrungen zu sammeln.

Die Rallye Spanien ist das einzige Event im aktuellen Rallye-Kalender, bei dem sich die Fahrer gleich auf zwei verschiedenen Untergründen beweisen müssen. Der erste Tag wird ausschließlich auf Schotter ausgetragen, die Wertungen der letzten beiden Tage auf Asphalt. Zum Jubiläum der fünfzigsten Austragung der Rallye Spanien haben sich die Organisatoren am letzten Tag eine ganz besondere Herausforderung einfallen lassen: eine 50 km lange Wertungsprüfung, mit die längste in dieser Saison.

Hyundai will die bislang in dieser saison gezeigte Asphalt-Performance bestätigen, Foto: Sutton
Hyundai will die bislang in dieser saison gezeigte Asphalt-Performance bestätigen, Foto: Sutton

Hyundai hat sich vorbereitet auf die verschiedenen Bedingungen und vergangene Woche mit allen drei Fahren auf Schotter und Asphalt getestet. Neben Thierry Neuville und Dani Sordo übernimmt diesmal der junge Neuseeländer Hayden Paddon das Cockpit bei Hyundai Motorsport N. Paddon war zuletzt in Finnland für das Team am Start und feiert im Hyundai seine Premiere auf Asphalt. "Eine Rallye zum Lernen - wir sind aber gut gerüstet für diese Aufgabe. Ich bin schon ein paar Mal in Spanien gefahren und es ist großartig zurückzukehren. Die Schotterprüfungen werden eine Herausforderung sein, auf Asphalt kann ich mehr riskieren. Das ist Terrain, auf dem ich mich wohlfühle und ich ein gutes Gefühl mit dem Auto entwickeln kann", so Paddon.

Thierry Neuville baut auf gute Erfahrungen aus dem Vorjahr. 2013 wurde er Vierter - allerdings noch im Ford Fiesta. "Wir haben viel gelernt aus dem letzten Jahr und hoffen, das bestätigen zu können. Wir haben viel getestet im Vorfeld um das beste Set-up zu finden, vor allem für die Asphaltprüfungen", berichtete der Belgier. Anders als in Frankreich oder Deutschland ist der Asphalt in Spanien im Wechsel glatt und rau.

Thierry Neuville hat guter Erinnerungen an das letzte Jahr, Foto: Sutton
Thierry Neuville hat guter Erinnerungen an das letzte Jahr, Foto: Sutton

Mit viel Rückenwind aus den letzten Asphalt-Rallyes geht Dani Sordo in seine Heimrallye. Der Spanier erreichte Platz zwei in Deutschland und wurde Vierter in Frankreich. "Die Atmosphäre bei der Rallye ist immer gut und wir bekommen immer viel Unterstützung von den Zuschauern. Die Prüfungen sind interessant und schnell. Auf den Schotterabschnitten habe ich den Vorteil, dass ich aufgrund meiner WM-Platzierung eine gute Startposition habe. Die Strecke ist dann hoffentlich schon sauberer", erklärt Sordo. 2013 kämpfte der Spanier bis zum Finaltag um seinen ersten Heimsieg. Nur 50 Kilometer vor dem Ziel cuttete er aber eine Kurve zu stark und beschädigte sich die Radaufhängung irreparabel.