Robert Kubica erwägt derzeit seine Möglichkeiten für die motorsportliche Zukunft. Aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit seines Arms scheidet die Formel 1 zumindest auf kurze Sicht aus. Eine Karriere im Tourenwagen- oder Langstreckensport hält er dagegen für denkbar, aufgrund seiner 20-jährigen Erfahrung im Rundstreckensport erwartet er auch gute Ergebnisse. Sollte er jedoch dem Rallyesport treu bleiben, sehen seine Prognosen anders aus. "In Bezug auf die Erfahrung bin ich praktisch ein Niemand. Ich würde zwei oder drei Jahre zum Lernen brauchen, um das höchste Level zu erreichen", gestand Kubica gegenüber Autoweek.

Daher peile er auch keineswegs kurzfristige Auftritte in der WRC an. "Wenn ich mich für Rallye entscheide, dann wird es 2013 nur darum gehen, zu lernen, mit keinem anderen Ziel, als so viel wie möglich zu fahren und Erfahrungen zu sammeln. Wenn ich nächstes Jahr in der WRC sein sollte, dann würde ich nicht erwarten, um Top-Ergebnisse zu kämpfen." Er befände sich derzeit in Gesprächen mit verschiedenen Leuten und werde noch dieses Jahr eine Entscheidung treffen.

In jedem Fall wolle er nur ein langfristig angelegtes Rallye-Programm angehen, stellte Kubica klar. "Ich möchte nicht ein Jahr in der WRC verbringen, um dann im November festzustellen, dass ich keine Ahnung habe, was ich 2014 mache. Wenn ich mich für Rallye entscheide, dann muss es ein langfristiges Programm sein, das es mir erlaubt, zu lernen", betonte er. "Ich kann nicht das machen, was ich in der Formel 1 vor dem Unfall gemacht habe, also muss ich eine andere Richtung einschlagen, den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen. Wir werden sehen, was es ist."

Verständlicherweise kann der ehemalige Formel-1-Pilot, der Anfang 2011 bei einer Rallye in Italien schwer verunglückte, nicht verhehlen, dass seine Karriere durch den Unfall nicht so verlaufen ist, wie er sich das gewünscht hatte. "Wir müssen mit dem leben, was wir haben. Wir haben keine Wahl", meinte er. "Wenn man im Krankenhaus ist und Menschen sieht, die gar keine Chance haben, dann fängt man an, das Leben anders zu sehen. Oft schätzen wir nicht das, was wir haben. Wenn man in einem Krankenhausbett liegt und nicht aufstehen kann, dann machen einen selbst die einfachsten Dinge glücklich. Also fängt man an, alles, was man hat, zu schätzen und zu genießen. Auch wenn es nicht das ist, wovon man geträumt hat."