Die Saison von Stobart-Pilot Mads Östberg war gezeichnet von etlichen Hochs und Tiefs. Der 24-Jährige startete gleich bei der ersten Rallye in Schweden mit dem zweiten Platz. Doch einige Unfälle und vor allem Geldsorgen folgten. Während der Rallye Deutschland war sich der Norweger nicht einmal sicher, ob seine Saison noch weitergehen, oder ob die finanziellen Mittel nicht reichen würde. "Es war ein Jahr mit vielen Ups und Downs, aber am Ende denke ich, alles hat sich zum Guten entwickelt", freute sich Östberg. Umso größter war das Lachen, als er am Sonntag bei der Rallye Wales als Zweiter ins Ziel kam.

"Ich bin im Moment so glücklich", strahlte der Ford-Pilot. "Das ist das perfekte Ende der Saison und die Rallye auf dem Podium zu beenden, neben Henning und Jari-Matti, die so nette Kerle sind, ist umso besser." Östberg hatte den zweiten Platz von achtfachen Weltmeister Sebastien Loeb geerbt, der nach einem Unfall am Sonntagvormittag die Rallye nicht mehr beenden konnte. "Loeb Ausfall war unglücklich – er war nicht durch einen von ihm verursachten Fehler, daher haben wir vielleicht nicht verdient, Zweiter zu sein", überlegte der Norweger.

Dennoch wollte er keinen Gedanken daran verschwenden, wie er zu der Einstellung seines besten WRC-Ergebnisses gekommen war. "Ich kann nicht sagen, dass ich nicht glücklich darüber bin, die Saison auf dem gleichen Weg beendet zu haben, wie ich sie in Schweden begann", sagte Östberg, der sehr hart für diesen Erfolg arbeitete. "Ich habe immer gesagt, ich will das Jahr mit einem weiteren Podium abschließen, daher fühlt sich das Ende der Saison mit diesem Ergebnis sehr gut an."

Solberg hofft Sponsoren zu überzeugen

Henning Solberg, der als zweiter Stobart-Pilot auf dem Podest stand strahlte in ähnlicher Weise wie sein Teamkollege. "Ich bin sehr, sehr Glücklich, auf den Podium zu stehen", freute sich der Norweger, der erstmals gemeinsam mit seiner Beifahrerin Ilka Minor das Podest bestieg. Er selbst hatte letztmals 2009 in Polen auf dem Treppchen gestanden und fast wäre er in Wales noch von Selbigem gestoßen worden. Denn Mini-Pilot Kris Meeke hatte sich vorgenommen, den Ford-Piloten zu verdrängen.

Henning Solberg konnte sich freuen, Foto: Stobart
Henning Solberg konnte sich freuen, Foto: Stobart

"Es war heute ein schöner Kampf mit Kris", erklärte der 38-Jährige. Doch Meeke leistete sich in der finalen Powerstage einen Dreher, der ihn wieder zurückwarf. "Ich versuchte ruhig zu bleiben und nur auf die Zeiten zu schauen, um sicherzugehen, dass wir vorne bleiben können", beschrieb Solberg sein Duell um den dritten Platz. Nun muss er mit seinem Sponsoren sprechen, da noch nicht gesichert ist, ob ein weiterer Einsatz in der WRC finanziell abgesichert ist. "Daher hoffe ich, dieses Resultat wird uns einen guten Deal für 2012 sichern."

Teamchef Malcolm Wilson war einfach nur begeistert. "Es ist eine fantastische Leistung von Stobart, die Saison auf dem Podium begonnen und beendet zu haben", strahlte Wilson. Besonders der bestplatzierte Pilot des Teams in der Gesamtwertung, Östberg, bekam viel Lob. "Es war in diesem Jahr eine Freude mit Mads zusammenzuarbeiten. Er hat einen sehr reifen Kopf auf seinen Schultern und hat eine extrem aufregende Zukunft vor sich."