Die WRC reist in der kommenden Woche nach Spanien, wo der spannende Kampf um die Krone der Rallye-WM in die entscheidende Phase geht. Teil dieser Entscheidung ist auch Mikko Hirvonen, der punktgleich mit Sebastien Loeb auf dem ersten Rang liegt. "Ich war 2009 in einer ähnlichen Situation, als zwei von uns bis zur finalen Specialstage um die Krone kämpften", dachte Hirvonen an eine der bittersten Situationen seiner Karriere zurück.

Dieses Mal sind es sogar mit Sebastien Ogier drei Piloten, die sich an der Spitze tummeln. Doch Hirvonen will nicht den Kopf in den spanischen Sand stecken, sondern die traurigen Erfahrungen in Erfolg umwandeln. "Das vor zwei Jahren gewonnene Wissen wird mir helfen, aber ich habe nicht vor momentan irgendetwas zu ändern - ausgenommen das finale Ergebnis", zeigte sich der 31-Jährige kämpferisch, der 2009 nur durch einen Punkt gegen Loeb verlor.

Katalonien kein gutes Pflaster

Allerdings schaffte er es noch nie in Katalonien zu gewinnen. Lediglich drei Podestplätze stehen bei acht Starts auf seiner Habenseite, während er im vergangenen Jahr nur Rang fünf erreichte. "Jede Kurve muss mit maximaler Geschwindigkeit gefahren werden, weil der einzige Weg die Weltmeisterschaft zu gewinnen ist, zu versuchen, die letzten beiden Rallyes zu gewinnen", machte Hirvonen deutlich, der sich auf Asphalt aber immer wieder aufs Neue schwer tut. "Es wird Alles oder Nichts werden, mit einer Menge Risiko, weil es sich niemand von uns mehr leisten kann, auf Sicherheit zu spielen."

Während die ganze Saison bemängelt wurde, dass Ford nicht mehr gewinnen kann, ist nun genau das der Vorteil des Finnen. Denn auf seinem Konto ist zwar die gleiche Punkteanzahl wie bei Loeb, aber durch zwei Siege weniger, muss erneut der Citroen-Pilot in den sauren Apfel beißen und als Erster auf die Schotter-Pisten in Spanien, die am Freitag gefahren werden.

"Ich werde in Bezug auf die Startposition am ersten Tag einen kleinen Vorteil gegenüber Loeb haben, daher wird der Freitag eine große Möglichkeit für mich sein, und ich muss sicherstellen, dass ich das Meiste daraus mache." Sollte es ihm gelingen die Führung am ersten Tag zu erobern, ist die erste Position auf der Strecke am Samstag sogar eher ein Vorteil, denn dann wird wieder auf Asphalt gefahren.

Latvala will die Leistung steigern

Jari-Matti Latvala konnte bei der letzten Asphalt-Rallye in Frankreich sehr gute Zeiten setzen und kam seinem Ziel, bei einer Veranstaltung auf diesem Untergrund auf das Podest zu kommen, einen Schritt näher. 2010 erreichte er den vierten Platz in Katalonien und möchte sich nun steigern. "Der Asphalt in Spanien ist einfach großartig zu fahren", freute sich der Ford-Werkspilot auf die kommende Rallye.

Vor allem die Straßen der zweiten und dritten Runde gefallen dem 26-Jährigen, da sie breit, eben und sauber sind und der Grip konstant ist. "Ich genoss die Schotter-Etappen im letzten Jahr", dachte Latvala. Durch den gemischten Untergrund werden auch die Asphalt-Prüfungen des Freitags mit Schotter-Reifen gefahren. "Der Schlüssel wird werden, am ersten Tag auf Asphalt nach den Reifen zu schauen, weil das den Schotter-Reifen wirklich beschädigen kann."

Da es in Spanien heißer wird als sonst, ist sich Latvala bewusst, dass Ernährung und Flüssigkeit noch wichtiger sein wird, als ohnehin schon. "Nach dem Frühstück wird es vor dem Mittagsservice keine Chance mehr geben zu essen", zeigte der Finne auf, der an die 16 Stunden dachte, die der Freitag dauern wird. "Wir werden über einen so langen Tag eine Menge Energie verbrennen, daher werden wir Energieriegel im Auto haben, um das Leistungslevel auf dem Maximum zu halten."