Die beiden Ford-Werkspiloten Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen beendeten den ersten Tag der Rallye Portugal überraschend auf Rang eins und zwei. Vor allem für Latvala eine besondere Situation. Denn hier erlebte er vor zwei Jahren den schwersten Unfall seiner Rennfahrer-Karriere, als er in einer Kurve die Kontrolle über seinen Ford verlor. Die Konsequenz: 12 Überschläge und ein Sturz in 200 Meter Tiefe.

Latvala hat seinen Unfall nicht vergessen, Foto: Ford
Latvala hat seinen Unfall nicht vergessen, Foto: Ford

"Ich habe mir die Passage auf unseren Videos zweimal angesehen, bevor ich heute Morgen das Hotel verlassen habe", zeigte sich Latvala immer noch betroffen. "Ich war am Start der Prüfung nervös und habe ein paar Sekunden verloren, da ich diese Kurve langsamer gefahren bin. Aber das macht nichts."

Doch mittlerweile ist er sich sicher, den Grund für seinen Crash, den sowohl er als auch Beifahrer Miikka Anttila unbeschadet überstanden, zu kennen. "Ich war für diese Kurve zu schnell. Das ist mir jetzt klar. Ich war wahrscheinlich 100km/h zu schnell", schilderte Latvala. "Ich weiß, wo ich diesmal gebremst habe und dann sah ich, wo ich 2009 bremste", erklärte der Ford-Pilot.

Kein großer Nachteil

Nun muss der Finne, aufgrund der Taktikspielchen der Citroens, die sich zurückfallen ließen, um eine bessere Strecke befahren zu können, den zweiten Tag eröffnen. Doch Latvala, der alle Prüfungen des Nachmittags für sich entscheiden konnte, versucht sie Situation sportlich zu sehen: "Ich bin wegen der Bedingungen nicht besorgt. Die anderen jagen mich jetzt, aber ich habe schon eine Rallye aus der Führungsposition heraus gewonnen und deshalb kann ich das wieder", zeigte sich der Finne kämpferisch. Zudem sei der Nachteil des früheren Starts nicht so enorm. "Da die neue Generation der Autos weniger Power hat, drehen die Reifen nicht so stark durch. Daher sind die Straßen nicht so sauber wie gewöhnlich", fügte Latvala hinzu.

Doch auch Teamkollege Mikko Hirvonen, der mit 11,5 Sekunden Rückstand in den Tag gehen wird, zeigte sich zufrieden. "Dieser Morgen war den beste, den ich bisher mit dem Fiesta RS WRC hatte", freute sich der Finne, der dennoch in einigen Bereichen Verbesserungspotential erkannte. Ähnlich wie Teamkollege Latvala sieht auch er keine enormen Probleme in seiner zweiten Startposition.

Keine dummen Fehler

Dennoch sieht Hirvonen noch keinen Ford-Sieg am Horizont. "Es wird einen harten Kampf zwischen den großen vier Autos geben, auf den ich mich sehr freue", schilderte der Ford-Pilot die Ausgangslage. Nachdem er die Führung der Gesamtwertung auch in Mexiko behaupten konnte, ist sein Ziel, kein zu großes Risiko einzugehen, um "nichts dummes" zu machen.