Latvalas Überschlag 2009: "Ich dachte, das können wir nicht überleben, es stoppte einfach nicht." Das waren die Worte von Jari-Matti Latvala nach dem schlimmsten Unfall seiner bisherigen Karriere. Auf einer engen Bergstraße berührte er innen eine Kante, das Auto zog nach rechts und rollte über die Leitplanke den Hang hinunter. Insgesamt überschlug sich der Ford des Finnen 17 Mal, bevor er vollkommen demoliert an einem Baum zum Stehen kam.

"Ich kann mich an den Unfall erinnern und daran, als der Überrollkäfig herunterkam", sagte Latvala später. "Als wir endlich stoppten, sah ich zu meinem Co-Piloten Miikka Anttila. Seine Augen waren rot und gefüllt mit Blut, weil wir uns so oft überschlagen hatten." Beide wurden sofort nach dem Unfall in ein Krankenhaus gebracht, wo glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen festgestellt wurden.

Regenschlacht und Sieg am grünen Tisch

Die Rallye Portugal 2012 war gezeichnet von teils haarsträubenden Bedingungen. Starkregen, aufgeschwemmte Straßen und Nebel machten den Piloten das Leben schwer. Am Ende stand Mikko Hirvonen fehlerlos ganz oben auf dem Podium und feierte seinen ersten Sieg im Citroen DS3 WRC - doch nur kurz. Am Abend stand fest: Die Kupplung des Citroen stimmte nicht mit der Homologations-Norm A5733 überein und auch der Turbo entsprach nicht den Regularien.

Hirvonen wurde nachträglich disqualifiziert und der vormals Zweitplatzierte Mads Östberg zum Sieger der Rallye Portugal erklärt. Der Norweger im Ford feierte dort seinen ersten und bisher einzigen Sieg in der WRC - am grünen Tisch. Zunächst ging Citroen gegen diese Entscheidung in Berufung, zog diese später aber zurück. Teamchef Yves Matton untermauerte mehrfach, dass das Team niemals absichtlich betrügen wollte und führte als Beweisstück einen Entschuldigungsbrief des Kupplungslieferanten an.

Jari Ketomaa fliegt spektakulär ab

Auf Platz 17 im Gesamtklassement unterlief dem Finnen Jari Ketomaa 2015 ein folgenschwerer Fehler. Vor einer Sprungkuppe auf WP14, Fafe, platzierte er seinen Ford nicht richtig und knallte nach dem Sprung mit der linken Front an einen Erdwall. Sofort flog der Vorderreifen ab, das Auto wurde in die Höhe geschleudert, schlidderte über die Strecke und kam etwas später stark demoliert auf den Rädern zum Stehen. Ketomaa musste nach dem Unfall ins Krankenhaus, um seinen Knöchel röntgen zu lassen, zog sich aber ansonsten keine Verletzungen zu.

Ogier stinksauer nach Latvala-Sieg

Als Jari-Matti Latvala 2015 die Ziellinie der Powerstage überquerte, war das ein Befreiungsschlag für den Volkswagen-Piloten. Nach drei Rallyes ohne einen einzigen Punkt, siegte er mit 8,2 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Sebastien Ogier. Dieser war aber keineswegs zu Jubelstürmen aufgelegt und erklärte wütend: "Ich weiß, dass es ein glücklicher Tag für viele Leute ist, denn es sieht langweilig aus, wenn immer der Beste gewinnt. Dieses Wochenende hat nicht der Beste gewonnen." Damit spielte er auf die Regeln an, durch die der WM-Führende an den ersten beiden Tagen als Erster auf die Strecke muss. So blieb Ogier auf den sandigen Straßen keine Chance gegen seinen Teamkollegen.

Nur einen Tag später stellte der Weltmeister seine Aussagen auf Twitter aber klar. "Ich habe das gesagt, ich muss aber auch sagen, dass es nicht Jaris Schuld ist, dass er einen Vorteil hatte", so Ogier. "So sind die Regeln und er hat den Job gemacht, den er machen musste - und er hat das sehr gut gemacht."

Während die Aussagen in den Medien große Kreise zogen, blieb teamintern alles entspannt, wie Latvala später gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte. "Seb war in der Vergangenheit so erfolgreich bei der Rallye Portugal. Es ist nie schön, eine Rallye nach einem so harten Fight zu verlieren. Er hat als erstes Auto auf der Strecke unter den Bedingungen gelitten und ich kann seine Frustration gut verstehen. Das war innerhalb des Teams kein Problem."

Game over für Ken Block nach Shakedown-Crash

Die Rallye 2011 war für Ken Block schon beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Auf dem Shakedown kam er in einer Rechtskurve etwas zu weit nach außen, touchierte die Streckenbegrenzung und überschlug sich mehrfach, bevor er schließlich im Straßengraben auf dem Dach liegen blieb.

Block und sein Beifahrer Alex Gelsomino wurden nach dem Unfall sofort ins Krankenhaus gebracht, nach einem Sicherheitscheck aber wohlauf wieder entlassen. Der Ford Fiesta RS WRC des US-Amerikaners war nach dem Crash allerdings zu stark beschädigt, um noch an der eigentlichen Rallye teilzunehmen. "Es ist sehr frustrierend, ein zweitägiges Recce zu bestreiten und bereit für das Event zu sein und dann alles auf der Shakedown-Strecke wegzuwerfen - ein dämlicher Fehler", ärgerte sich Block im Anschluss.

Debüt für Andreas Mikkelsen im Polo R WRC

2013 stieg Volkswagen wieder in die WRC ein. Während Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala in Monte Carlo, Schweden und Mexiko bereits am Start waren, stand für den jungen Norweger Andreas Mikkelsen sein Debüt im Polo R WRC in Portugal an. Im Ziel lag er mit 9:39,8 Minuten hinter seinem Teamkollegen Ogier auf Rang sechs. Mittlerweile stehen für den 26-Jährigen 16 Podiumsplatzierungen - darunter ein Sieg - zu Buche. Sein bestes Ergebnis in Portugal erreichte Mikkelsen 2015 mit Rang drei.

Östberg auf Abwegen

Als Gesamtführender nach zwei Prüfungen war Mads Östberg 2013 in WP3, Mú, gestartet. Auf dem Weg in eine Linkskurve kam es zu einem Kommunikationsproblem zwischen ihm und seinem Beifahrer. Der Ford Fiesta RS WRC des Norwegers traf auf der Außenseite einen Erdwall, überschlug sich und rollte die Böschung hinunter. Erst auf einer Straße weiter unten kam das Auto auf dem Dach zum Stehen.

"Ob ich den Aufschrieb falsch verstanden habe, oder er falsch gelesen wurde - so oder so war es ein Problem, denn ich denke, der Aufschrieb war falsch", sagte Östberg später. "Es war ein recht heftiger Crash." Im nächsten Tag ging er unter Rally2-Reglement erneut an den Start und beendete das Event schließlich noch auf Rang acht.