Die geraume Zeit in Medien spekulierten Sebastian Vettel oder Robert Kubica sind es nicht geworden, stattdessen hat das Porsche-Kundenteam JOTA drei andere Fahrer für die WEC-Saison 2024 vorgestellt. Norman Nato, Callum Ilott und Phil Hanson stoßen zum Aufgebot des britischen Rennstalls unter der Führung von Teamchef und Ex-Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

JOTA stockt zum kommenden Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf und setzt erstmals zwei Porsche 963 in der kompletten Saison ein. Das am Montag präsentierte Trio stößt zu Will Stevens und Oliver Rasmussen, die bereits als Einsatzfahrer feststanden. Die JOTA-Porsche-Paarungen 2024 lauten: Will Stevens/Callum Ilott/Norman Nato auf der Startnummer #12 sowie Oliver Rasmussen, Phil Hanson und ein noch unbekannter Fahrer im #38 Porsche.

Gerücht: Jenson Button zu JOTA-Porsche

Handelt es sich beim noch zu benennenden Fahrer um einen 'Kracher'? Nachdem der vierfache Formel-1-Weltmeister Vettel nächstes Jahr wohl noch nicht auf der Langstrecke starten wird, wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtete, und Kubica für AF-Corse-Ferrari an den Start gehen wird, werden die Optionen dünner.

Der am heißesten gehandelte Kandidat war zuletzt Jenson Button, dessen mögliche WEC-Zukunft sich laut eigener Aussage in den kommenden Wochen entscheiden wird. "Ich muss nur sicherstellen, ob das (WEC) für mich das Richtige ist", sagte der F1-Weltmeister von 2009 jüngst zu Sportscar365. Button startet im Januar kommenden Jahres beim IMSA-Saisonauftakt, den 24 Stunden von Daytona, auf einem Acura-LMDh von Wayne Taylor Racing with Andretti. 2023 sorgte der Brite mit dem NASCAR-Gaststart bei den 24 Stunden von Le Mans für Furore.

JOTA-Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans 2023, Foto: LAT Images
JOTA-Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans 2023, Foto: LAT Images

Überraschungen im JOTA-Aufgebot

Mit 'großen' Namen kann das JOTA-Aufgebot bislang zwar nicht glänzen, dafür mit der einen oder anderen Überraschung. Vor allem in Form des Briten Ilott, der Ende 2021 sein Debüt in der IndyCar-Serie gab und in jenem Jahr zwei Formel-1-Trainings für Alfa Romeo bestreiten durfte. Der 25-Jährige verbrachte den größten Teil seiner bisherigen Karriere in Formelautos, mit Ausnahme der Saison 2021 in der GT World Challenge mit Iron-Lynx-Ferrari und einem Le-Mans-Start im selben Jahr auf einem GTE-Ferrari des italienischen Teams.

JOTA-Teamkollege Nato erwartet 2024 ein Doppelprogramm bestehend aus WEC und Formel E. Der Franzose ist in der Elektro-Serie von Nissan zu Andretti-Porsche an die Seite von Weltmeister Jake Dennis gewechselt. Noch ist nicht bekannt, welches Programm bei der Terminüberschneidung zwischen dem WEC-Rennen in Spa-Francorchamps und dem zeitgleichen Formel-E-Lauf in Berlin für Nato Priorität genießt. Andretti-Teamchef Roger Griffith ist ein gebranntes Kind (2023 musste er Andre Lotterer durch David Beckmann in Jakarta ersetzen) und kein Fan davon, 'seine' Fahrer abzustellen...

Toptalent Hanson steigt in Hypercar-Klasse auf

Der 31-jährige Nato fuhr nach MSM-Infos zuletzt an der Seite von Ilott den JOTA-Porsche bei privaten Testfahrten in Doha und gilt als Motorsport-Allrounder. Seit 2018 startete er durchgängig bei den 24 Stunden von Le Mans und errang 2020 mit dem Rebellion-LMP1 sogar einen Platz auf dem Gesamtpodium. Dieses Jahr war Nato für AF Corse in der LMP2-Klasse beim Langstrecken-Klassiker im Einsatz.

Diese kleinere Prototypen-Kategorie kennt JOTA-Neuzugang Phil Hanson mit seinen erst 24 Jahren bestens: Der Brite gilt als Langstrecken-Toptalent und blickt auf Titelgewinne in der WEC sowie European Le Mans Series zurück. 2018 wurde Hanson einem breiteren Motorsportpublikum bekannt, als er sich bei den 24h Daytona einen LMP2 seines Stammteams United Autosports mit Fernando Alonso und Lando Norris teilte.