Nach einer bisher eher unauffälligen Saison meldete sich Superbike-Weltmeister Tom Sykes beim Superpole-Qualifying zu den beiden Rennen am Sonntag im Motorland Aragon eindrucksvoll zurück. Nachdem Sykes und Teamkollege Loris Baz durch eine Platzierung unter den schnellsten Zehn der Freien Trainings eins bis drei bereits direkt für den zweiten Qualifikations-Durchgang qualifiziert waren, startete die Session für Letzteren mit einer Schrecksekunde. Bereits im vierten Freien Training war Baz gestürzt, fing dieses Mal die Kawasaki Ninja ZX-10R kurz vor dem Ausbrechen noch soeben ab.

In einer ansonsten problemfreien Session für Kawasaki lag Sykes mit der Bestzeit von 1:56.479 Minuten am Ende der fünfzehn Minuten mit knapp zwei Zehntelsekunden vor dem Teamkollegen. Somit sicherte sich der Engländer nicht nur die zwanzigste Pole-Position der Karriere, sondern rangiert somit bereits auf Rang vier der ewigen Bestenliste in dieser Kategorie. Nach Problemen im Vorjahr an Ort und Stelle sowie eher durchschnittlichen Freien Trainings kam das Ergebnis zwar etwas überraschend, unterstrich jedoch eindrucksvoll die Stärke und Ambitionen Sykes´ und Kawasakis.

Sykes mit Kampfansage für die Rennen

Der Weltmeister, der nach einem eher verhaltenen Saisonauftakt mit lediglich 25 Punkten aus den beiden Rennen auf Phillip Island bereits etwas unter Zugzwang steht, gibt sich im Glauben an die eigene Stärke auch für die Rennen selbstbewusst: "Wir sind in der Regel auch auf die Renndistanz sehr gut und die Ninja lag bei den Longruns an diesem Wochenende bisher optimal."

Auch mit den wechselnden Temperaturen am Wochenende könne das Team jetzt gut umgehen. "Wir waren bisher bei Hitze sehr schnell und bei kühleren Temperaturen etwas langsamer. Wir haben dadurch jedoch zum Glück viel gelernt und auch für diese Umstände ein Setup in petto, weswegen ich mir für Morgen unter allen Umständen eine starke Performance und gute Chancen ausrechne."

Mit seiner Qualifyingleistung am Samstag ist der Perfektionist Sykes aufgrund der deutlichen Bestzeit zwar zufrieden, glaubt jedoch, aufgrund eines Problems sogar noch Zeit verloren zu haben: "Ich bin sehr glücklich denn das Ziel war, einen Startplatz in der ersten Reihe herauszufahren. Dass sogar die Pole herausgesprungen ist, ist natürlich umso besser. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Runde aber sogar noch schneller hätte sein können, jedoch gab es nach vier Kurven ein komisches Problem mit den Reifen, weswegen ich nicht alles riskieren wollte."

Baz mit Premiere in Startreihe eins

Auch für Baz bedeutete das Ergebnis eine großartige Errungenschaft. In seiner zweiten Saison stellte der Franzose seine Ninja erstmals in Startreihe eins, und zählt somit unweigerlich zum erweiterten Favoritenkreis am Sonntag. Als Minimalziel steckt sich Baz dann auch direkt den Besuch auf dem Podium: "Wir haben das ganze Wochenende über wie verrückt an Setup und Motorrad gearbeitet und die Einstellungen sind definitiv komplett anders als noch in der Vorsaison. Ich denke, wir sind hier auch auf die Renndistanz sehr gut aufgestellt und erwarte, morgen in beiden Läufen schnell zu sein. Ich denke, ich kann auf jeden Fall ein Podium abgreifen und werde alles dafür geben."