Kawasaki will in 2011 in der Superbike WM ganz groß angreifen. Dies war schon Ende 2009 klar, als sich die japanische Marke aus der MotoGP-WM zurückzog und Chris Vermeulen für 2010 in die Superbike WM holte. Die Maßgabe war, dass der Australier die Ninja ZX10-R komplett neu entwickelt.

Doch es kam alles anders. Bereits beim Saisonauftakt auf Phillip Island stürzte Vermeulen und verletzte sich am Knie. Noch heute laboriert der ehemalige Supersport-Weltmeister daran, beendete die Saison früher als geplant, um sich operieren zu lassen. Doch sein Vertrag für 2011 war gültig.

Schließlich wollte Kawasaki dem Spanier Joan Lascorz für seine guten Leistungen in der Supersport Weltmeisterschaft danken. Die 600er-Klasse war eine der ganz wenigen Rennserien, in welcher die Grünen in den letzten Jahren vor allem durch Lascorz Erfolge feiern konnten. Als Dank kam man sich früh überein, dass er 2011 im Werksteam Superbike WM fahren würde. Anschließend verletzte er sich im Rennen in Silverstone, ist bislang auch noch nicht wieder fit.

Nun stand die Frage ins Haus, was mit Parkes passieren sollte. Ursprünglich war einmal angedacht, dass der Brite in die Satelliten-Truppe von Lucio Pedercini Racing abgeschoben werden sollte. Parkes lehnte dankend ab - verständlicherweise - und antwortete auf der Strecke. In Imola holte er für Kawasaki die Poleposition, verpasste als Vierter nur knapp das erste Podest für Kawasaki seit Jahren. Man konnte ihn nicht auf die Straße setzen - nicht nachdem er so gute Leistungen zeigte und nachdem er auch den Löwenanteil der Entwicklung machen musste.

Ein Motorrad mehr

Kawasaki hat sich nun dazu entschieden, in 2011 drei Werksmaschinen an den Start zu stellen. Das Unternehmen kommunizierte heute, dass sie sich für ein Motorrad mehr und damit das Fahrertrio Chris Vermeulen, Joan Lascorz und Tom Sykes entschieden habe.

"Es ist großartig bei Kawasaki als Hersteller zu bleiben und 2011 wieder für das Paul Bird Team zu fahren", bedankte sich Sykes. "Wir haben dieses Jahr eine gute Arbeit zusammen gemacht und werden nun unsere Erwartungen nach oben schrauben. Darum ist es schön, bei PBM Kawasaki zu bleiben. Das neue Motorrad zeigt bereits beim Testen massives Potenzial und wir haben über den Winter 2011 noch viele Sessions geplant. 2011 kann kommen!"

Bei Vermeulen liegt das Hauptaugenmerk derzeit noch auf seiner Genesung. "Ich arbeite hart daran, fit für das nächste Jahr zu werden", sagte der Australier. "Kawasaki war großartig, sie haben hinter mit gestanden und mich unterstützt. Mit drei Fahrern will Kawasaki unbedingt vorwärtskommen und Tom hat auf dem 2010er Motorrad einen großartigen Job gemacht."

"Das ist alles schön zu sehen", so Vermeulen weiter. "Ich habe schon einen genauen Blick auf das neue Motorrad geworfen. Es sieht sehr cool aus und es scheint tatsächlich sehr gut zu funktionieren. Es ist spannend und ich kann es nicht erwarten, auf das neue Motorrad zu kommen."

Lascorz wird in 2011 seine erste Superbike WM-Saison bestreiten und weiterhin auf Kawasaki unterwegs sein. Er hielt der Marke schon viele Jahre die Treue. "Es ist mein Traum, der wahr wird", kommentierte er. "Meine Beziehung mit Kawasaki geht weiter und ich habe nun die Chance, in der Superbike WM auf einer spannenden neuen Maschine zu fahren."

"Ich erhole mich von den Silverstone-Verletzungen sehr gut und ich freue mich darauf, sobald ich kann auf das Superbike zu kommen. Ich möchte mich bei Kawasaki für ihre Hilfe und Unterstützung bedanken und ich hoffe, dass ich ihnen das mit guten Resultaten in meinem Rookie-Jahr in der WSBK zurückzahlen kann."