Die MotoGP ist wieder zurück in Europa, das Rennwochenende in Jerez wartet mit hohen Temperaturen und strahlenden Sonnenschein auf und die normalen Arbeitsschritte können planmäßig verlaufen. Aber eines hat sich nach wie vor nicht geändert: die Schwierigkeiten von Nicky Hayden mit seiner Ducati GP9. Dabei wollte der US-Boy das an diesem Wochenende endlich seine Saison durchstartet.

Bislang jedoch hieß es auch an diesem Wochenende, zu großer Zeitrückstand, noch nicht das richtige Setup und Platz 16 in der Qualifikation. Wenn man etwas Positives daraus schlussfolgern möchte, dann dass Hayden damit immer noch besser war, als die Pramac-Fahrer Kallio und Canepa, die noch hinter ihm lagen - aber Nicky Hayden ist kein Fahrer der sich nach so etwas ausrichtet.

Die neuen Testeinschränkungen, sagte Hayden bei der Presserunde in Jerez, sind schon ein Grund dafür, dass er noch nicht so gut mit der GP9 unterwegs ist. Allerdings seien alle Fahrer davon betroffen, er nicht mehr als andere. Die Stürze in Katar und Motegi waren nicht hilfreich, aber auch das lässt Hayden nur halbherzig als Grund gelten. Im neuen Team fühlt er sich wohl, auch wenn die Zusammenarbeit nach zwei Rennen noch nicht vergleichbar ist mit dem Bündnis, das er zu seinen Mechanikern bei Honda hatte. Jedoch ist das ein natürlicher Prozess und keine Folge davon, im Team in irgendeiner Weise nicht willkommen zu sein. Nicky Hayden ist willkommen bei Ducati und bei seinem Teamkollegen.

"Die Jungs geben alles und sie wollen zeigen, dass die Maschine nicht nur für Casey da ist. Jeder arbeitet daran, dass es funktioniert. Casey, Livio (Suppo), alle stehen hinter mir."

"Wenn du Schwierigkeiten hast, dann brauchst du Zeit, um zu verstehen", sagt Hayden und schließt damit das für ihn leidig werdende Thema 'zu wenig Testzeit'. Unterschiede zu Honda gebe es, aber der 28-Jährige bewertet nicht, ob diese nun positiv oder negativ sind, wie manche Beobachter es so gern tun.

"Es fühlt sich schon anders an, du arbeitest anders mit dem Setup und die Reifen sind auch etwas Neues." Bezogen auf seine Schwierigkeiten fügte er an: "Es ist schwer zu sagen was vom Motorrad und was von den Reifen kommt. Das Gute ist, dass Casey unglaublich schnell ist, die Maschine hat es also definitiv drauf. Ich muss nur das richtige Setup finden und das richtige Gefühl und dann geht es auch."

Das kann in der MotoGP recht schnell gehen. "Manchmal wenn du zurück in die Box kommst, dann denkst du, du bist ganz weit weg. Aber ich glaube an das Team und ich glaube an mich. Deshalb denke ich die Lösung liegt nah und hinter der Kurve." Im wahrsten Sinne des Wortes denn gerade bei der Kurvendurchfahrt, verliert Haydn die meiste Zeit

Im Gegensatz zum Teamkollegen fährt Hayden in Jerez mit Traktionskontrolle am Kurvenscheitelpunkt, denn das Hinterrad dreht mehr durch, als bei Stoner. Dennoch glaubt der US-Amerikaner nicht, dass er das Hinterrad mehr beansprucht.

Offensive statt Defensive

Im Rennen an diesem Wochenende will Hayden versuchen nach vorn zu kommen und ein halbwegs gutes Ergebnis einzufahren. Angriff lautet die Devise, einfach nur herumfahren und einen Sonntagsausflug machen will der Ducati-Fahrer keineswegs. Für den nächsten Grand Prix in Frankreich erhofft er sich aber mehr aktiv am guten Ergebnis arbeiten zu können. "Le Mans sollte gut werden, die Maschine verhält sich sehr gut beim Anbremsen und ich bin gut auf der Bremse. Japan hätte auch gut sein sollen. Im Vergleich zu Casey verliere ich keine Zeit beim Anbremsen und in Le Mans ist viel Stop-and-Go."

Eine Verbesserung wird es nur geben, wenn Hayden weiter hartnäckig bleibt, die Kommunikation im Team fließender wird und er mehr Zeit auf der Ducati absolviert hat. "Ich kann nur etwas erreichen, wenn ich weiter arbeite. Im Schlaf werde ich kaum vorwärts kommen."