Die Meinung der Fahrer sei bei der Entscheidung über den Einheitsreifen berücksichtigt worden, hatte es nach der Verkündung des Reifenmonopols ab 2009 am vergangenen Wochenende geheißen. Dem konnte Valentino Rossi auf Phillip Island insofern beipflichten, als dass ein Großteil der Fahrer einem alleinigen Ausrüster positiv gegenübersteht, auch wenn es nicht 100 Prozent der Fahrer sind. Er selbst war bereits länger ein Verfechter eines Einheitsreifens und dieser Meinung scheint er nach wie vor zu sein.

"Ich stimme der Einheitsreifen-Regel zu. Sicher braucht man zu Beginn Zeit, um sich an die neue Situation anzupassen - alle Hersteller und alle Fahrer -, denn durch die Einheitsreifen-Regel werden die Dinge stark verändert. Manchmal hat man nicht für jede Rennstrecke den perfekten Reifen, aber jeder wird die gleichen Probleme oder die gleichen Vorteile haben", sagte der Italiener. Generell hielt er den Wechsel für eine gute Idee und meinte, dass es durchaus Spaß machen wird, wenn es Rennen gibt, bei denen mehrere Fahrer um den Sieg mitkämpfen können.

Stoner bleibt skeptisch

Eine etwas andere Ansicht vertritt Casey Stoner zu dem Thema. Er steht der Änderung eher skeptisch gegenüber. "Ich werde mir mein Urteil aufheben, bis es bestätigt ist, aber ich weiß nicht, ob das Racing dadurch besser wird. Wir werden sehen. Es gibt immer Lücken, das sieht man in der 250er-Klasse. Dort sind alle auf den gleiche Reifen und es gibt immer noch Nachteile und Lücken. Wenn es eine Sache war, über die sich die Leute aufgeregt haben, dann werden sie auch eine andere finden", betonte er. Der Australier konnte nur sagen, dass er nun zwei Jahre mit Bridgestone gefahren ist und mit den Ergebnissen auf den Reifen glücklich ist. Interessant könnte es seiner Meinung nach auf dem Einheitsreifen schon werden, er war nur gespannt, wer ihn liefern wird.

Sein eigenes Kapitel in der Reifensaga hat Dani Pedrosa geschrieben, der nach Misano mitten in der Saison von Michelin zu Bridgestone gewechselt hatte. "Ich hatte mit der Kombination, die mir zur Verfügung stand, ein paar Probleme", wiederholte er noch einmal die Teamaussagen, die damals getätigt wurden. Zum Einheitsreifen meinte er: "Jetzt denke ich, dass es durch einen Einheitsreifen interessant in der Weltmeisterschaft werden könnte. Wir müssen abwarten und schauen, was am Ende passiert. Ich denke, es könnte gut werden."

Abgabefrist am Freitag

Die Bewerbungen für die Lieferung des Einheitsreifens in der kommenden Saison müssen bis diesen Freitag (3. Oktober) der Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM übergeben werden. Spätestens am 18. Oktober will die Grand Prix Commission, die den Einheitsreifen beschlossen hatte, bekanntgeben, wer im kommenden Jahr alleiniger Reifenausrüster der MotoGP sein wird.