Ben Spies kommt und mit ihm gleich noch viele, große Erwartungen. Valentino Rossi musste alle Hoffenden aber erst einmal beruhigen und darauf hinweisen, dass auch Spies wohl ein wenig Zeit brauchen wird, um sich in der MotoGP einzufinden - wahrscheinlich sogar länger als ein 250cc-Fahrer. "Ich denke, Spies hat das Potential, aber er braucht sicher etwas Zeit, um die Maschine und die Reifen zu verstehen. Erst dann kann er zeigen, dass er ein Top-Fahrer in der MotoGP ist. Für mich ist der Fahrstil in der MotoGP jetzt sehr nahe an der 250cc-Klasse", sagte er. Deswegen hätten Fahrer wie Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Casey Stoner und wohl auch Marco Simoncelli einen Vorteil gegenüber den Superbike-Fahrern, da sie von der Viertelliter-Klasse kommen.

Denn vor allem seit Einführung der Einheitsreifen ist der Fahrstil in der MotoGP nach Rossis Meinung sehr weit von der Superbike-WM entfernt und noch etwas näher an die 250er herangerückt. "Zusätzlich dazu kennen die 250cc-Fahrer alle Strecken und die Superbike-Fahrer kennen nur zwei oder drei. Ich denke also, es ist für Superbike-Fahrer schwieriger als für die 250cc-Fahrer, an der Spitze der MotoGP anzukommen, vor allem zu Beginn. Vielleicht ist es aber nur eine Frage der Zeit, denn Ben ist jung. Ich denke, er ist momentan der einzige Fahrer bei den Superbikes, der in der MotoGP gewinnen kann", meinte Rossi.

Daher rechnete der Italiener durchaus damit, dass er sich auch einmal gegen Spies wird zu Wehr setzten müssen, aber generell glaubte er, dass die Ankunft des Texaners gut für die MotoGP ist. "Ich denke, es ist sehr gut für Yamaha in der Zukunft und ich denke, es ist gut für die MotoGP, denn es gibt nicht viele von uns, die Qualität ist aber sehr hoch. Unsere Zahl ist zwar nicht so toll, aber mit Ben werden die besten Motorradfahrer der Welt in der MotoGP fahren, es wird also interessanter", erklärte Rossi.