Yamaha-Teamchef Massimo Meregalli zeigte sich nach dem MotoGP-Test in Misano zufrieden mit dem neuen Motor der M1. Er sei schneller, konstanter und leichter zu fahren. Außerdem wäre die Erwartung beim Topspeed sogar übertroffen worden. Startpilot Fabio Quartararo hingegen hatte nach dem Test offen seine Enttäuschung zugegeben. Die Aussagen Meregallis irritierten ihn daher umso mehr. Vor dem Indien GP rechnete der Franzose daher mit seinem Teamchef ab.

"Am Ende des Tests haben wir die Kommentare des Teamchefs gesehen, und meine. Sie waren Tag und Nacht, sie waren gänzlich anders", äußerte sich der Ex-Weltmeister. Sein Standpunkt ist weiterhin mehr als unmissverständlich: "Ich kann ganz klar sagen, dass es eine Enttäuschung war, dass es nicht dem entsprach, was ich erwartet hatte. Wir haben keinen Schritt nach vorne gemacht, ganz und gar nicht. Aber gut, wenn der Teamchef sagt, dass es besser ist, dann muss man vielleicht darauf hören."

Massimo Meregalli sieht den Test in Misano deutlich anders als Quartararo, Foto: LAT Images
Massimo Meregalli sieht den Test in Misano deutlich anders als Quartararo, Foto: LAT Images

Quartararo machte sich Luft, wie wenig Yamaha auf ihn höre: "Der eine sagt 'weiß' und der andere sagt 'schwarz'. Letztendlich sind die Kommentare des Piloten meiner Meinung nach ein wenig wichtiger. Es ist der Fahrer, der die Motorräder testet, der ein Gefühl dafür hat, ob sie leichter zu fahren sind oder nicht." Der Frustrationsgrad Quartararos scheint immer höher zu werden. Im Gegensatz zu Marc Marquez gibt es bei ihm trotz der klaren Ansagen allerdings keinerlei Wechselgerüchte. 2024 wird er wieder für Yamaha am Start stehen.

Doch befürchtet er schon längst, dass alles wohl nur noch schlimmer werden wird. Für die Erstaustragung des Indien GP hat er schon 2023 kaum Hoffnung. Besonders die lange Gerade zwischen den Kurven Drei und Vier macht ihm große Sorgen: "Wenn man erwartet, dass die anderen 370 km/h erreichen werden, dann weiß man, dass schon auf dieser Geraden drei Zehntel liegen." Die Erwartungshaltungen schraubt er daher deutlich nach unten: "Ich glaube nicht, dass wir an der Spitze kämpfen, aber zumindest werden wir das Maximum geben, um die bestmögliche Position zu erreichen."

Der Buddh International Circuit in Indien
Die langen Geraden in Indien werden der Yamaha wehtun, Foto: LAT Images