Diese Nachricht kommt dann doch etwas überraschend: Fabio Quartararo hat seinen auslaufenden MotoGP-Vertrag mit Yamaha um zwei Jahre verlängert, er fährt auch die kommenden beiden Saisons 2025 und 2026 auf einer YZR-M1. Das verkündete der japanische Hersteller aus Iwata am Freitagvormittag in einer Pressemitteilung.

"Wir freuen uns sehr, dass Fabio ein Yamaha-Fahrer bleibt. Fabio als Teil des Werksteams zu behalten, ist essentiell für Yamahas MotoGP-Projekt. Er ist ein außergewöhnliches Talent, ein harter Arbeiter, großartiger Teamplayer und er hat noch viele konkurrenzfähige Jahre vor sich", wird Yamaha-Teamchef Lin Jarvis zitiert. Er erklärt: "Die Yamaha Motor Company, Yamaha Motor Racing und das Monster Energy Yamaha MotoGP Team scheuen keine Mühen, eine glorreiche Zukunft mit Fabio zu sichern, indem sie einen 'aggressiveren Ansatz' bei der Motorradentwicklung verfolgen. Fabio hat diesen Einsatz erkannt und das hat ihm das Vertrauen gegeben, seine Entscheidung zu treffen, in den nächsten Jahren bei uns zu bleiben."

Fabio Quartararo bei der Vertragsunterzeichnung mit Yamaha
Lin Jarvis kann weiterhin auf die Dienste von Fabio Quartararo setzen, Foto: Yamaha

Quartararo selbst sagt: "Ich freue mich sehr, verkünden zu können, dass ich mein Abenteuer in Blau fortsetzen werde! Letzten Winter hat Yamaha mir bewiesen, dass sie einen neuen Ansatz und eine neue aggressive Denkweise haben. Ich bin sehr zuversichtlich: Wir werden wieder gemeinsam an die Spitze kommen! Vor sechs Jahren haben sie mir die Chance gegeben, in die MotoGP aufzusteigen und seither haben wir gemeinsam Großes erreicht. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um wieder um den Sieg zu kämpfen. Ich werde aber hart arbeiten und ich bin sicher, dass wir gemeinsam unseren Traum noch einmal erreichen werden!"

Fabio Quartararo bei Yamaha: Zunächst eine Erfolgsgeschichte

Der Franzose debütierte 2019 im damaligen Yamaha-Kundenteam Petronas SRT in der Königsklasse und wusste sofort zu gefallen. Schon in seiner Rookiesaison sammelte er sechs Pole Positions und sieben Podiumsplatzierungen, am Debütsieg schrammte er mehrfach nur knapp vorbei. Nachdem er den Titelkampf 2020 gegen Joan Mir und Suzuki verlor, wechselte er als Nachfolger von Valentino Rossi ins Yamaha-Werksteam, wo er sich 2021 prompt zum MotoGP-Weltmeister krönte.

Fabio Quartararo wurde 2021 mit Yamaha Weltmeister, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo wurde 2021 mit Yamaha Weltmeister, Foto: LAT Images

2022 deutete lange Zeit vieles auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hin. Zur Saisonhalbzeit führte Quartararo bereits 91 Punkte vor Francesco Bagnaia. Der Ducati-Pilot legte im zweiten Jahresabschnitt aber eine Aufholjagd für die Geschichtsbücher hin und schnappte Quartararo den bereits sicher geglaubten Titel noch weg. Dabei hatte sich bereits angedeutet, dass Yamaha im Entwicklungsrennen mit Ducati zunehmend ins Hintertreffen geraten war. 2023 konnte der Mann mit der Startnummer 20 nicht mehr um den WM-Titel kämpfen, vielmehr zogen auch KTM und Aprilia im MotoGP-Ranking vorbei.

Die Frustration bei 'El Diablo' wurde in den vergangenen Monaten immer größer, mehr als vier Podiumsplatzierungen waren 2023 nicht möglich. Da auch der Start ins MotoGP-Jahr 2024 enttäuschend verlief - Platz sieben im Portugal GP steht als beste Platzierung zu Buche - machten zuletzt mehr und mehr Gerüchte die Runde, dass Quartararo Yamaha zur Saison 2025 verlassen könnte. Speziell Aprilia wurde ein starkes Interesse am 12-fachen Grand-Prix-Sieger nachgesagt. Erst vor zwei Wochen hatte der 24-Jährige eine schnelle Entscheidung bezüglich seiner Zukunft angekündigt und mit seiner Vertragsverlängerung bei Yamaha nun Wort gehalten.

Damit ist der Mann aus Nizza erst der sechste MotoGP-Pilot, der einen Vertrag für die kommende Saison in der Tasche hat. Lediglich Brad Binder (KTM), Johann Zarco (LCR) und Luca Marini (Honda) haben ihre Zukunft schon länger fixiert, vor wenigen Wochen verkündete Ducati zudem die Vertragsverlängerung mit Bagnaia und die Verpflichtung von Moto2-Shootingstar Fermin Aldeguer.