Marco Bezzecchi behält im Starkregen von Silverstone die Oberhand, er schnappt sich die Pole Position. Mit einem Sturz kurz vor Schluss verhinderte er jedoch auch weitere Verbesserungen. Auch Alex Marquez und Francesco Bagnaia finden sich trotz Abflügen in den Top Vier wieder. Fabio Quartararo erlebte derweil ein absolutes Debakel. Der Weltmeister von 2021 kam nicht über den 22. und letzten Startplatz hinaus - das schlechteste MotoGP-Qualifying seiner Karriere.

So lief Q1 in Silverstone: FP2-Dominator Fabio Di Giannantonio setzte sich gleich zu Beginn der Session an die Spitze des Klassements, stürzte aber kurz nach Start seiner zweiten fliegenden Runde in Turn 1. Enea Bastianini sortierte sich auf dem zweiten Rang vor Marc Marquez, Miguel Oliveira und Pol Espargaro ein.

Fünf Minuten vor dem Ende fuhr Franco Morbidelli eine neue Bestzeit, die er in den folgenden beiden Umläufen nochmal deutlich unterbieten konnte. Marc Marquez sprang kurzzeitig auf Platz zwei, wurde anschließend jedoch von Augusto Fernandez und Enea Bastianini verdrängt.

Nach Ablauf der Zeit gelang Morbidelli eine weitere Verbesserung, er sicherte sich in 2:15.884 Minuten die Bestzeit. Dahinter zog überraschend Augusto Fernandez als Zweiter ebenfalls in Q2 ein, nachdem er Bastianini auf den letzten Metern noch abfangen konnte. Marc Marquez scheiterte ebenfalls, weil er im letzten Umlauf in den S-Kurven auf Teamkollege Joan Mir aufgelaufen war.

Während Morbidelli und Fernandez also in Q2 antreten dürfen, muss sich Bastianini mit Startplatz 13 begnügen. Marc Marquez und ein starker Pol Espargaro komplettieren die fünfte Reihe. Dahinter folgen Oliveira, Iker Lecuona und Di Giannantonio auf den Plätzen 16 bis 18. Mir, Raul Fernandez und Nakagami bilden die siebte Startreihe. Vom 22. und letzten Rang geht Fabio Quartararo nach einem absoluten Debakel ins Rennen, er war sieben Sekunden langsamer als sein Teamkollege.

Das war Q2 zum Grand Prix von Großbritannien: Jack Miller zeigte direkt zu Beginn der Session sein ganzes Können auf nasser Strecke und fuhr im ersten Umlauf sofort drei Zehntel schneller als Morbidelli zuvor in Q1. Der Italiener sortierte sich hinter Augusto Fernandez auf dem dritten Rang ein.

Im zweiten Umlauf kamen auch die restlichen Piloten auf Betriebstemperatur. Sie begannen mehr zu riskieren, was aber auch zu Sturzen führte. Francesco Bagnaia und Alex Marquez gingen zu Boden, nachdem sie sich in den Top Vier positioniert hatten. Knapp drei Minuten vor Schluss gelang Marco Bezzecchi eine neue Bestzeit, während Teamkollege Luca Marini für einen weiteren Abflug sorgte. Auf der Jagd nach einer weiteren Verbesserung stürzte wenige Sekunden vor Schluss dann auch Bezzecchi in der Schlussschikane. Gelbe Flaggen wurden geschwenkt, es waren keine schnellen Rundenzeiten mehr möglich.

Bezzecchi schnappt sich somit die Pole Position vor Miller und Alex Marquez. Bagnaia führt trotz Sturz die zweite Reihe mit Augusto Fernandez und Marini an. Dahinter gehen die Startplätze sieben, acht und neun an Jorge Martin, Maverick Vinales und Johann Zarco. Brad Binder, Morbidelli und Aleix Espargaro bilden die vierte Startreihe.

Stürze, Defekte & Zwischenfälle: Fabio Di Giannantonio sorgte für den ersten Sturz des Qualifyings. Der FP2-Dominator flog in Q1 zu Beginn seiner zweiten fliegenden Runde in Turn 1 ab. Er konnte aber aus eigener Kraft an die Box zurückkehren.

Einen Schreckmoment erlebte wenig später Fabio Quartararo. Der Franzose wurde in der Schlussschikane T16/17 beinahe per Highsider abgeworfen und blieb nur dank viel Glück sitzen.

In Q2 war es Weltmeister Francesco Bagnaia, der für den ersten Abflug sorgte. Er rutschte in Turn 6 ins Kiesbett und musste per Scooter zurück zur Box. Momente später erwischte es Alex Marquez in der ersten Kurve. Drei Minuten vor Schluss stürzte dort auch Luca Marini.

Kurz vor Ablauf der Zeit flog auch noch Marco Bezzecchi in der Schlussschikane Turn 16/17 ab. Auch er musste seine stark beschädigte Ducati im Kiesbett zurücklassen.

Das Wetter: Nach einem trockenen Trainingsfreitag erreichte die MotoGP am Samstagvormittag der befürchtete Regen. Starke Niederfälle prägten die gesamte Session und sorgten für kühle Temperaturen. In der Luft wurden nur 12 Grad gemessen, am Asphalt lediglich 14 Grad.