Nach zwei schwierigen Wochenenden zum Start der MotoGP-Saison 2023 in Portugal und Argentinien erlebte Fabio Quartararo am Freitag in Austin einen positiven Trainingstag. Er war von Beginn an schnell und verpasste die Bestzeit im 1. Training als Zweiter nur um anderthalb Zehntel. In der Nachmittagssession qualifizierte sich der Franzose als Siebter schließlich souverän direkt für das Q2 am Samstagvormittag.

Speziell auf eine Runde scheint Quartararo in Austin näher an den dominanten Ducati-Piloten dran zu sein als noch in Portimao oder Termas de Rio Hondo. Das macht Hoffnung für das Qualifying - die bisherige Achillesferse des Weltmeisters von 2021. Starts aus dem Mittelfeld hatten Quartararo in den ersten Rennen des Jahres immer wieder in Kollisionen verwickelt, durch die er viel Zeit verlor und zurückfiel. Für den Grand Prix von Amerika gab der Franzose am Donnerstag deshalb die klare Marschroute aus, den Speed auf eine Runde verbessern zu müssen.

Die Zwischenbilanz nach dem Trainingsfreitag: 0,543 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Pramac-Pilot Jorge Martin - besser, aber noch immer zu viel, wenn es nach Quartararo geht. "Das war nicht der beste, aber auch kein so schlechter Tag. Vor allem im 2. Training war die Pace gut, meine Zeiten waren trotz einiger Fehler schnell", berichtet er. "Aber bei der Zeitenattacke habe ich noch Probleme, ich muss zu weit über das Limit pushen."

Frustrierter Quartararo: Letztes Jahr kannte ich wenigstens das Limit

Einige Setup-Anpassungen, die das Yamaha-Team im Verlauf des Trainingsfreitags an Quartararos M1 vorgenommen hat, haben bislang nicht den erhofften Fortschritt gebracht. "Wir haben noch keine Basis gefunden. Ich fühle mich auf dem Motorrad noch immer nicht wohl", analysiert er nach Trainingsende in seiner Medienrunde. Die bittere Erkenntnis des Franzosen: "Letztes Jahr wusste ich, wo die Limits des Motorrads lagen. In dieser Saison weiß ich das nicht. Ich bremse und habe keine Ahnung, ob ich das Bike verlieren und stürzen werde oder nicht. Heute wäre ich zweimal fast abgeflogen."

Fabio Quartararo kennt das Limit seiner Maschine nicht, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo kennt das Limit seiner Maschine nicht, Foto: LAT Images

Das 30-minütige Freie Training am Samstagvormittag will Quartararo nutzen, um Lösungen zu finden. Einen ersten Ansatz hat er bereits: "Ich pushe zu stark und überfahre das Bike, sobald wir den Soft-Reifen [am Heck, Anm.] aufziehen. Ich muss deshalb versuchen, es ruhiger anzugehen. Nur so kann ich im Qualifying das Maximum aus dem frischen Soft-Reifen rausholen."