Fünf Jahre bei Ducati endeten für Jack Miller beim MotoGP-Saisonfinale 2022 in Valencia. Zwei Tage später saß er beim einzigen Testtag vor der Winterpause schon auf der KTM RC16. Miller fuhr mit seinem neuen Arbeitsgerät 70 Runden, markierte eine persönliche Bestzeit von 1:30.787 Minuten und landete damit 0,755 Sekunden hinter Spitzenreiter Luca Marini auf dem 17. Rang der Zeitenliste.

Mehr war bislang nicht über Millers Erstkontakt mit der RC16 bekannt. Denn wie in der MotoGP üblich erlaubte ihm Ducati zwar die Testfahrten für KTM, vor Ablauf des aktuellen Vertrags am 31. Dezember 2022 darf Miller aber nicht die Farben seines neuen Arbeitgebers tragen und auch nicht über sein neues Motorrad sprechen.

Miller war in Valencia incognito unterwegs, Foto: LAT Images
Miller war in Valencia incognito unterwegs, Foto: LAT Images

Ein Redeverbot, das für KTM-Motorsportchef Pit Beirer aber nicht gilt. Er stand Motorsport-Magazin.com Rede und Antwort zur Neuverpflichtung. "Jack kommt vom besten Bike der MotoGP zu uns. Daher waren wir natürlich sehr gespannt, was er zu sagen hat. Wir haben in Valencia auch schon ganz schwierige Tage mit harten Aussagen erlebt, als andere Fahrer neu in unser Projekt gekommen sind", so Beirer, der natürlich auf die Verpflichtung von Johann Zarco zur Saison 2019 anspielt. Nach nur 13 Rennen war die Partnerschaft wieder vorbei.

Seither hat sich bei KTM aber viel getan. "Jack muss sich nicht auf einen großen Abstieg einstellen. Er darf auf ein Motorrad wechseln, dass ihn im letzten Saisonrennen 2022 noch überholt hat. Er konnte sich unser Bike im Nahkampf anschauen und hat gesehen, wie es verzögert, einbiegt und auch beschleunigt. Er wechselt auf ein gutes Motorrad", ist Beirer von den Qualitäten der RC16 überzeugt.

Im Valencia-GP kämpfte Miller noch gegen KTM, Foto: LAT Images
Im Valencia-GP kämpfte Miller noch gegen KTM, Foto: LAT Images

Miller selbst sieht das Projekt wohl ganz ähnlich, wie Beirer verrät: "Sein erstes Feedback war sehr positiv. Er kommt natürlich nicht an die Box und sagt, das alles besser ist als an seinem bisherigen Motorrad. Das wäre ja auch Blödsinn und mit solchen Aussagen würden wir uns nur selbst belügen. Er hat gesagt: 'Das Motorrad ist auf der Bremse super, es ist wendig, es beschleunigt, ich habe Grip, der Motor ist absolut in Ordnung. Wir sind dran.' Genau so wollten wir anfangen. Jack konnte das Motorrad ordentlich fahren und musste sich nicht verbiegen. Nach ein paar Anpassungen der Sitzposition konnte er gleich auf relativ hohem Niveau loslegen."