Der Trainingssamstag in Mugello endete für Jonas Folger ernüchternd. Der deutsche MotoGP-Rookie scheiterte bereits im ersten Qualifying-Abschnitt und muss das Rennen nun von Startplatz 15 aus in Angriff nehmen. Alle Hoffnungen auf eine der begehrten Fahrkarten für das alles entscheidende Q2 musste Folger nach einem Sturz gut zwei Minuten vor dem Ende begraben. Dennoch herrscht im Hinblick auf das Rennen Zuversicht bei Folger.

Folger beschreibt seinen Sturz im Mugello-Qualifying

"Mir ist ganz klassisch das Vorderrad eingeklappt", schildert Folger den Hergang seines Crashs in Kurve elf. Bitter für Folger: Sekunden vor seinem Sturz wurde er von Cal Crutchlow und Hector Barbera aus den Top-2 verdrängt. Allerdings war Folger auf seiner verhängnisvollen Runde ohnehin nicht auf Kurs zu einer neuen (persönlichen) Bestzeit. Im ersten Abschnitt verlor er 0,049 Sekunden im Vergleich zu seiner Top-Runde, im zweiten Sektor kamen noch einmal 0,017 Sekunden oben drauf.

Jonas Folger hat es im Q1 übertrieben, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl
Jonas Folger hat es im Q1 übertrieben, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl

Folger hätte es also im hinteren Teil der Strecke rausreißen müssen. Etwas mehr als zwei Zehntel mussten her, um letztlich gemeinsam mit Teamkollege Johann Zarco in Q2 einzuziehen. Auf der Jagd nach diesen Zehnteln ist eben der Fehler passiert. "Das war eben das Qualifying, da habe ich ein bisschen zackiger umgelegt. Wir sind immer am Limit, deshalb ist so ein Fehler schnell passiert. Leider habe ich nicht weiterfahren können. Zeit war auch keine mehr und somit habe ich die Chance auf Q2 verpasst", hat Folger seinen Crash bereits abgehakt.

Für den Italien-GP ist noch nichts verloren

Größer ist da schon der Frust über die schlechte Ausgangslage für den anstehenden Italien-GP. "Jetzt muss ich halt von Platz 15 starten, das ist auch nicht perfekt. Schade, weil ich weiter vor wollte, denn das war eigentlich das größte Ziel für dieses Wochenende, dass das Qualifying besser läuft", hadert Folger. Immerhin: Von der Pace her ist Folger auch in Mugello besser aufgestellt, als dass es die Startposition vermuten lässt. Mit Ausnahme des FP3 war Folger vor dem Qualifying in der Endabrechnung nie schlechter als Position acht. Dementsprechend hat er sich sein Ziel für das Rennen gesetzt.

Im Rennen will Folger einige Plätze gut machen, Foto: Tech3
Im Rennen will Folger einige Plätze gut machen, Foto: Tech3

"Wenn wir uns von der Pace her noch ein bisschen verbessern können, dann ist Platz neun oder zehn das Ziel. Das muss das Ziel sein." Zunächst gilt es allerdings, die für Folger besonders kritischen ersten Runden möglichst gut zu überstehen. Zu oft verlor Folger in dieser Phase wertvolle Plätze und damit noch mehr wertvolle Sekunden. Zudem spielt ihm die Streckencharakteristik bei einer Aufholjagd besser in die Karten als noch in Le Mans. "Überholmöglichkeiten gibt es hier viele, mehr als in Le Mans", weiß Folger. "Ich fühle mich stark auf der Bremse und ich fühle mich eigentlich auch schnell. Ich glaube, morgen ist noch einiges drin, da ist noch nix verloren."