Yamaha hat wieder zwei Eisen im Feuer um die Weltmeisterschaft. Valentino Rossi meldete sich zuletzt in Jerez mit seinem Sieg eindrucksvoll zurück und liegt wieder in Schlagdistanz zum ersten Platz. Jorge Lorenzo konnte seinen Rückstand auf Marc Marquez in der Gesamtwertung ebenfalls verkürzen. Gelingt Yamaha in Le Mans ein weiterer Schritt in Richtung Rückeroberung der WM-Führung?

Yamaha im Fokus: Die Jagd auf Marquez

Die M1 gilt als das stärkste Motorrad in dieser Saison. Yamaha kommt mit den neuen Michelin-Reifen am besten von allen Herstellern zurecht, zudem bereitet die Einheitselektronik keine Probleme. Dennoch führt in der WM nach vier von 18 Rennen mit Marc Marquez ein Honda-Fahrer. Warum? Weil Marquez in allen vier Rennen das Maximum aus seinen Chancen herausholte.

Rossi und Lorenzo hingegen gingen bereits je einmal zu Boden, weshalb sie auch klar hinter dem Spanier liegen. Nachdem nun aber klar ist, dass Lorenzo und Rossi mit Saisonende getrennte Wege gehen, lautet die Devise: Volle Attacke auf Marquez statt aufeinander. Sollten die beiden Yamaha-Streithähne hingegen weiter in erster Linie gegeneinander agieren, könnte der Nutznießer am Ende der eigentliche Erzfeind Honda sein.

Das sagen Rossi und Lorenzo

Valentino Rossi: "Le Mans ist eine Strecke, die der M1 normalerweise sehr gut liegt. Das Schlechte an Le Mans ist das wechselhafte Wetter, denn dadurch gibt es viele Faktoren, auf die man aufpassen muss. Letztes Jahr hatte ich hier ein gutes Rennen, konnte Jorge aber nicht besiegen. Wir werden das Wochenende genauso angehen wie in Jerez. Dort hatten wir unser Setup schon am Freitag gefunden, was uns für das Rennen sehr geholfen hat. Wir werden auch in Le Mans unser Bestes geben."

Jorge Lorenzo. "Jerez war nicht perfekt, was das Ergebnis angeht. Aber zumindest konnten wir ein weiteres Podium einfahren. In dieser Saison ist es entscheidend, in jedem Rennen dein Maximum an Punkten sicher nach Hause zu fahren. Das ist uns in Jerez gelungen und darauf konzentrieren wir uns auch in Le Mans. Hier musst du immer auf Regen vorbereitet sein, aber mein Ziel bleibt dennoch, es wieder auf das Podest zu schaffen. Wir müssen und konzentrieren und das Maximum aus unserem Paket holen."

Ziehen Lorenzo und Rossi jetzt wieder an einem Strang?, Foto: Yamaha
Ziehen Lorenzo und Rossi jetzt wieder an einem Strang?, Foto: Yamaha

Valentino Rossi in Le Mans

Was haben Rossi und Le Mans gemeinsam? Beide sind seit dem Jahr 2000 Fixpunkte in der MotoGP. 16 Mal startete der Italiener seither in der Königsklasse auf der Kurzversion der französischen Strecke. 2002, 2005 und 2008 gewann Rossi in Le Mans, acht weitere Male schaffte er es auf das Podium. Besonders kurios: In seinen zwei Jahren bei Ducati holte Rossi nur drei Podestplätze - zwei davon allerdings in Le Mans. In den vergangenen beiden Jahren fuhr er mit jeweils Platz zwei Top-Platzierungen ein und zählt 2016 - acht Jahre nach seinem letzten Sieg in Le Mans - wieder zu den Anwärtern um den ersten Rang.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP/500cc16311401. (2002, '05, '08)

Jorge Lorenzo in Le Mans

Jorge Lorenzo und Le Mans - das hat etwas von On-Off-Beziehung. Vier Siege und ein zweiter Platz in der MotoGP wechselten sich mit drei Rennen ab, in denen Lorenzo teilweise deutlich am Podest vorbeischrammte. Platz 7 bei schwierigen Bedingungen im Jahr 2013 ist überhaupt das zweitschlechteste Zieleinlaufergebnis seiner bisherigen MotoGP-Karriere. Schon in den unteren Kategorien bestand zwischen Lorenzo und Le Mans eine Hassliebe: Einem Sieg 2007 stehen zwei Ausfälle entgegen.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP845001. (2009, '10, '12, '15)
250cc311111. (2007)
125cc301013. (2004)