Bauchlandung für Ducati! Beim ersten Rennen in Europa erlebte die rote Rennfraktion aus Bologna ein Horrorwochenende. Im MotoGP-Rennen in Jerez war Andrea Iannone als Siebenter Bester der Ducati-Armada, die das zweitschlechteste Ergebnis seit dem großen Relaunch der Desmosedici im Winter 2014/15 einfuhr und nur drei Motorräder in die Top-10 brachte.

Zweitschlechtestes Hersteller-Ergebnis seit eineinhalb Jahren

Das Factory-Team entging dabei nur knapp einer Totalblamage, denn Iannone distanzierte die beiden (zwei Jahre alten) Kunden-Ducatisti Eugene Laverty und Hector Barbera nur um sechs Sekunden. Andrea Dovizioso ereilte wieder einmal Pech, als er mit einem Defekt im Kühlsystem seine Ducati an der Box abstellen musste. Das Ducati-Gesamtergebnis hätte der Italiener aber nur unwesentlich verbessert, da auch er bei seinem Ausfall nur auf Rang sieben lag.

Der zuletzt so starke Scott Redding vom Pramac-Team belegte in Jerez nur den letzten Rang. Loris Baz und Yonny Hernandez nahmen auf der GP14.2 des Jahrgangs 2014 immerhin drei bzw. einen Punkte mit. Unter dem Strich wurden Ducati aber ganz klar die Grenzen aufgezeigt, denn die gleichen Probleme zogen sich bei allen acht Fahrern wie ein roter Faden durch das Wochenende.

Iannone völlig verzweifelt

"Wir hatten von Beginn an Probleme und haben schon in den Trainings viel versucht. Leider wurde es nie wirklich besser, selbst als wir das komplette Setup des Bikes über Bord warfen und neu ausarbeiteten", gesteht Iannone, der mit Rang elf im Qualifying seinen schlechtesten Startplatz seit fast einem Jahr herausfuhr.

Scott Redding belegte nur den letzten Rang, Foto: Aprilia
Scott Redding belegte nur den letzten Rang, Foto: Aprilia

Das Hauptproblem an den Ducatis der Jahrgänge war der Hinterreifen. Der Michelin drehte auf dem in die Jahre gekommenen Asphalt in Jerez zu viel durch. Ein Problem, über das sich die Fahrer quer durch alle Hersteller beschwerten, dass die kraftvolle Desmosedici aber noch mehr traf, als die anderen Marken. Am schlimmsten erwischte es eben Iannone.

"Weil es mit meinem Fahrstil bei geringem Grip am Hinterrad richtig schwierig für mich wird", erklärte der Italiener. "In den Kurven drehe ich normalerweise sofort am Gas, sobald ich von der Bremse bin. Damit nehme ich schon früh Tempo auf, was aber nicht geht, wenn dir das Hinterrad wegrutscht." Nicht einmal eine Anpassung des eigenen Fahrstils brachte für Iannone im Rennen Besserung.

Dovizioso auch in Jerez Pechvogel

Viel schlimmer traf es aber Andrea Dovizioso, der zum dritten Mal in Folge nicht ins Ziel kam. "Leider hatten wir heute ein Problem mit der Wasserpumpe. Es lief Wasser auf den Hinterreifen und ich wäre drei Mal fast abgeflogen, deshalb musste ich aufgeben", meinte der völlig entmutigte Italiener. Bis zum Ausfall war aber auch für Dovi wenig gegangen. Mit den gleichen Grip-Problemen wie Iannone konnte er seinen vierten Platz aus dem Qualifying nicht einmal über die erste Runde retten.

Die GP15 von Redding ereilten ähnliche Probleme: "Am Ende musste ich richtig langsam machen, sonst wäre ich gestürzt. Wir haben drei Tage lang versucht, Grip zu finden und haben am Ende versagt. Ich glaube aber nicht, dass das nur unser Fehler war", schob Redding indirekt Michelin den Schwarzen Peter zu.