Die beiden Saisonhälften 2014 von Jorge Lorenzo unterschieden sich wie Tag und Nacht. Während zu Beginn eine Panne die nächste jagte und er durch Stürze oder Fehlstarts viele Punkte liegen ließ, fand Lorenzo in etwa zur Halbzeit der Saison wieder zu seiner alten Form. Beginnend am Sachsenring stand er neun Mal in Serie am Podium und gewann in Aragon und Motegi zwei Rennen. So wurde der Yamaha-Pilot zum erfolgreichsten Fahrer in diesem Zeitraum. In der Endabrechnung reichte es dennoch nur zu Rang drei hinter Marc Marquez und Teamkollege Valentino Rossi.

Das soll sich 2015 ändern. "Im vergangenen Jahr war ich der Fahrer, der vom Deutschland-Grand-Prix an die meisten Punkte geholt hat. Wenn wir auf diesem Level oder sogar noch stärker in die Saison starten können, dann haben wir definitiv eine Chance auf den Weltmeistertitel", meint der Mallorquiner gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP.

Lorenzo, der im Vorjahr noch große Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Motorrad hatte, fühlt sich nun pudelwohl auf der M1. "Yamaha als Hersteller und ich als Fahrer haben das letzte Jahr wirklich gut beendet. Wir konnten mit den Updates am neuen Motorrad nun aber noch einmal einen Schritt nach vorne machen. Ich habe in diesem Jahr nach all den Veränderungen ein wirklich gutes Gefühl für das Motorrad, auch wenn ich bei den Testfahrten nicht der Schnellste war", freut sich der 27-Jährige.

Bei den Testfahrten in Sepang war Lorenzo meist im Spitzenfeld zu finden, Foto: Yamaha
Bei den Testfahrten in Sepang war Lorenzo meist im Spitzenfeld zu finden, Foto: Yamaha

Bei allem Optimismus vergisst er aber nicht auf die Konkurrenz: "Unsere Gegner schlafen natürlich nicht. Vor allem Honda, aber auch Ducati, haben bei den Testfahrten eine großartige Pace gezeigt. Wir gehen sicher nicht als Favoriten in die Saison - das sind weiterhin Honda und Marc - also müssen wir hart an uns arbeiten und versuchen, zu Beginn so nah wie möglich an der Spitze dran zu sein, um eine Chance auf Siege zu haben."

Aktuell sieht sich Lorenzo dafür bereits in einer guten Ausgangsposition. "In Sepang waren wir nicht so weit entfernt und auf Strecken wie Assen, Mugello oder Phillip Island können wir sogar noch besser sein", glaubt er. Mit dem Selbstvertrauen eines ehemaligen Champions will Lorenzo seine Titelsammlung 2015 erweitern: "Ich habe zwei Weltmeisterschaften auf Yamaha gewonnen und setze große Hoffnungen in das diesjährige Bike."