Der Name Alex Hofmann schien am Montag beim Test in Valencia zum ersten Mal seit 2007 wieder in einem offiziellen MotoGP-Klassement auf. In seiner Rolle als Aprilia-Testfahrer durfte auf dem Circuit Ricardo Tormo die ersten 18 Runden mit der neuen Werksmotorrad für 2015 drehen.

"Es war ein schönes Gefühl, wieder einmal mit den Jungs draußen zu sein", sagte der 34-jährige Hofmann. "Richtig zum Fahren kam ich aber nicht. Es ging eher darum, alles für Melandri und Bautista vorzubereiten. Es war ja das allererste Mal, dass dieser Motor auf einer Rennstrecke gefahren ist. Bisher lief er immer nur auf dem Prüfstand."

Noch am späten Nachmittag übernahmen Alvaro Bautista und Marco Melandri die Aprilia-Motorräder von Hofmann. Dessen Fazit des neuen Bikes ist positiv: "Gegen Ende habe ich den Motor mit pneumatischen Ventilen probiert und ich muss sagen: Das Potenzial ist da. Es ist gewiss noch keine Honda, aber Aprilia ist auf dem richtigen Weg."

Lange Checkliste bei Aprilia

Der technologische Wettlauf wird für den italienischen Hersteller in den nächsten Monaten zum Marathon. "Die Liste ist lang und es kommt viel Arbeit auf die Jungs zu. Das stufenlose Getriebe steht an und auch beim Chassis hat man in den letzten zwei Jahren noch nichts gemacht, um es auf die Bridgestone-Reifen abzustimmen. Das komplette Paket kann an allen Ecken und Enden noch verbessert werden."

Leicht wird diese Aufgabe nicht, denn Hofmann erwartet von der kommenden Saison, dass sie eine der härtesten der Geschichte wird. "Die Leistungsdichte der Fahrer und die Qualität der Teams und der Bikes ist enorm. Die neue Open-Honda wird gut, Yamaha wird sich deshalb auch was einfallen lassen. Alles schiebt sich an die Werksbikes ran und das Niveau wird dadurch enorm hoch", ist sich Hofmann sicher.

Keine Lust auf ein Comeback

Lust auf ein Comeback hat Hofmann, der jünger als etwa die Stammfahrer Nicky Hayden oder Valentino Rossi ist, durch seinen Testeinsatz nicht bekommen. "Wenn ich sehe, wie sich die Jungen quälen müssen, um da einigermaßen mithalten zu können, muss ich gestehen, dass es hinterm Mikrofon doch entspannter ist."

Ob Hofmann am Mikrofon eine Zukunft hat, ist noch offen. Bei Sport1 bestritt er am Sonntag seinen letzten Einsatz nach über 100 Rennen als Co-Kommentator und Boxengassen-Reporter. Die TV-Rechte hat ab 2015 Eurosport. Ob der Sender Hofmann ein attraktives Angebot macht, ist noch unklar.