Viele Premieren in Valencia - Testauftakt: Marquez-Brüder debütieren für Honda

Es war vielleicht der meistbeachtete Testtag in der Geschichte der Motorrad-WM. Unzählige Journalisten und Fotografen fanden sich schon Stunden vor dem Start der fünfstündigen Session in der Boxengasse in Valencia ein, die MotoGP übertrug auf ihrer offiziellen Webseite vier Stunden im kommentierten Live-Stream und Motorsport-Magazin.com versorgte seine User mit einem Live-Ticker.

Das Interesse an den Testfahrten war deshalb so groß, weil es viele Premieren gab. So nahmen die Neo-Werksfahrer Maverick Vinales und Aleix Espargaro zum ersten Mal auf ihren Suzuki GSX-RR Platz. Testfahrer Alex Hofmann durfte die ersten Einstellungsrunden beim Debüt der neuen Werks-Aprilia durchführen und Fahrer wie Jack Miller oder Stefan Bradl führten ihre künftigen Arbeitsgeräte zum ersten Mal aus.

Alle Augen auf Familie Marquez

Ein besonderes Highlight fand um 16 Uhr statt, als Marc und Alex Marquez gemeinsam auf den beiden Einsatzmotorrädern von Marc auf die Strecke gingen. Moto3-Champion Alex hatte diese Gelegenheit von HRC-Boss Shuhei Nakamoto als Belohnung für seinen Titelgewinn bekommen. Insgesamt drehte das weltmeisterliche Brüderpaar zwölf Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo, wobei sich Marc zunächst einige Runden den Fahrstil seines Bruders von hinten ansah, ehe er selbst die Führung übernahm und Alex an die Pace der Honda RC213V langsam heranführte.

Mit Rundenzeiten von 1:36.181 (Marc) und 1:36.658 landeten die Marquez-Brüder mit ihrer Demofahrt auf den letzten beiden Rängen. Die Bestzeit markierte Jorge Lorenzo, der in 1:30.975 die Pole-Zeit vom Samstag nur um 0.132 Sekunden verfehlte. Mit Pol Espargaro (+0.143), Bradley Smith (+0.229) und Valentino Rossi (+0.275) landeten drei weitere Yamaha-Piloten auf den Plätzen zwei bis vier.

Yamaha gibt das Tempo vor

Honda überließ Yamaha das Feld großzügig. Marquez drehte nur die zwölf Runden mit seinem Bruder auf der alten Maschine und die beiden Neuzugänge Cal Crutchlow (1:31.927) und Scott Redding (1:32.998) mussten sich erst an ihre neuen Motorräder gewöhnen. Einzig Dani Pedrosa, der bereits das Testbike für 2015 fuhr, war kompetitiv unterwegs und schrieb eine 1:31.602 als Bestzeit an.

Die aktivsten Piloten waren die Neulinge bzw. Umsteiger: Maverick Vinales fuhr 63 Runden auf seiner Suzuki, Jack Miller absolvierte 57 auf dem diesjährigen Production Racer von Honda. Die 50-Runden-Marke knackten zudem Karel Abraham (57), Alex De Angelis (56), Cal Crutchlow (52), Pramac-Neuzugang Danilo Petrucci (50), Rookie Loris Baz (51) und Hector Barbera (51).

Bradl und Hofmann im Einsatz

Stefan Bradl fuhr auf seiner ersten Ausfahrt mit der Open-Yamaha in den Farben von Forward 48 Runden mit einer Bestzeit von 1:32.209. Das reichte zu Rang zwölf. Hofmann durfte für 18 Runden bei Aprilia ran mit einer Bestzeit von 1:35.646. Kurz vor dem Ende der Session gab Marco Melandri sein Comeback. Der Italiener wagte sich mit der Aprilia für ein sieben Runden auf die Strecke.

Am Dienstag und Mittwoch stehen zwei weitere Testtage in Valencia auf dem Programm. Die Wetterprognose für Dienstag ist allerdings schlecht: Es soll regnen.