Nach vielversprechendem Beginn ins Brünn-Wochenende musste MotoGP-Rookie Pol Espargaro im Qaulifying als Neunter einen Rückschlag hinnehmen. Mit seiner persönlich schnellsten Runde von 1'55.899 lag er war nur knapp über 0,3 Sekunden hinter Pole-Setter Marc Marquez, im extrem engen Pulk an der Spitze reichte dies jedoch gerade einmal für den letzten Startplatz der dritten Reihe. Nachdem er am bisherigen Wochenende auf eine Runde immer bessere Pace entwickelte und auch im Longrun schnell unterwegs war, zeigte sich Espargaro mit der nun schwierigen Ausgangssituation für das Rennen enttäuscht.

"Ich bin mit dem Ergebnis ehrlich gesagt nicht sehr glücklich, denn wir hatten eigentlich ein gutes Wochenende. Nun sind wir aber zu weit weg von der Spitze und aus der dritten Reihe ist es in der MotoGP einfach enorm schwierig, dennoch ein gutes Rennresultat herauszufahren", konstatiert der amtierende Moto2-Weltmeister leicht geknickt. Die Hoffnung will er jedoch noch nicht aufgeben, und peilt nach wie vor einen Top-5-Platzierung an: "Unsere Race-Pace war bisher echt super, und ich habe auch auf angefahrenen Reifen viele gute Runden in Serie drehen können. Das gibt mir auf jedn Fall Hoffnung, auch wenn wir auf einen Umlauf nun leider nicht unser Maximum herausgeholt haben."

Extrem enge Spitzengruppe Espargaros Verhängnis

Dass Espargaro trotz 0,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze lediglich als Neunter startet, hat für den jüngeren Bruder von Forward-Star Aleix einen einfachen Grund: "Nun ja, wir sind hier eben in der MotoGP. Hier fahren die besten Piloten der Welt und jeder von denen kann auf eine Runde den Hammer herausholen. Da entscheidet dann eben eine Kleinigkeit und fällt viel mehr ins Gewicht, als in anderen Serien." Auch mangelnde Erfahrung sei für ihn ein Grund, warum er nicht konstant auf den Punkt das Maximum aus seiner Satelliten-Yamaha zaubern könne: "Du hast oftmals nur einen Versuch und musst dann eine Runde quasi permanent ans Limit gehen. Dazu musst du dein Bike aber perfekt kennen und auch die Situationen immer perfekt einschätzen. Das geht eben nur mit ausreichend Erfahrung."

Pol Espargaro hat mit seinem Team noch viel Arbeit vor sich, Foto: Milagro
Pol Espargaro hat mit seinem Team noch viel Arbeit vor sich, Foto: Milagro

Um im Rennen dennoch eine Rolle spielen zu können, will Espargaro zu nächst gut starten - und sich dann im Windschatten der Spitzengruppe nach und nach auf einen guten Platz nach vorne saugen. Dass sein Team-Kollege und die vier überlegenen Werksmaschinen von Honda und Yamaha vor ihm stehen, erschwert das Unterfangen jedoch enorm. Auch die 'Open'-Ducatis mit der weicheren Reifenmischung über den Verlauf des Rennens noch zu überholen, hält Espargaro von seinem Startplatz jedoch für eine sehr große Herausforderung.

Ducati mit unfairem Vorteil?

Dass Andrea Dovizioso und Andrea Iannone gar in der ersten Startreihe stehen macht die Sache für ihn nicht nur zusätzlich schwieriger, sondern stößt ihm auch etwas sauer auf: "Der weiche Reifen ist für die Open-Motorräder und auch die Werks-Ducatis natürlich ein Vorteil, aber das ist ja noch okay. Wenn sie aber wie beispielsweise Iannone heute eine komplette Runden im Schlepptau von Marquez fahren, der ihnen die Linie vorgibt, ihnen zeigt wann und wo sie bremsen und Gas geben müssen, dann wird die Sache fast schon unfair. Keiner von uns kann die Linien von Marquez fahren - und auf dem harten Reifen haben wir auch keine Möglichkeit, ihm zu folgen."

An Aufgeben denkt Espargaro jedoch natürlich nicht. "Sie werden zu Beginn wohl freie Fahrt haben und mehr Strecke als sonst zwischen sich und uns bringen, aber ich hoffe trotzdem, sie noch zu überholen. Es wird sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Wir müssen nun noch hart arbeiten und im Warmup einiges testen - dann kann uns ein ordentlicher Sprung nach vorne gelingen."