So stark wie in diesem Jahr hat man Valentino Rossi schon lange nicht mehr erlebt. 141 Weltmeisterschaftspunkte und fünf Podiumsplatzierungen sammelte er in der ersten Saisonhälfte. Kein Wunder, dass man im Werksteam von Yamaha nach einer durchschnittlichen Saison 2013 nun wieder völlig zufrieden mit dem Altmeister ist. "Wir sind sehr glücklich mit Valentino. Ein Sieg in dieser Saison fehlt ihm noch, aber wir arbeiten hart daran, um das schnellstmöglich zu ändern", verspricht Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli.

Im Vorjahr hatte Rossi noch mit der Umstellung von der Ducati Desmosedici auf die Yamaha M1 zu kämpfen, die sich Jorge Lorenzo nach dem Abgang Rossis völlig auf seine Bedürfnisse anpassen ließ. In der Winterpause 2013/2014 schaffte es der Italiener aber, wieder perfekt mit seinem Motorrad zurechtzukommen, erklärt Meregalli: "Er hat die Saison auf die richtige Art und Weise begonnen. Vom ersten Test in Sepang an hat er sich mit den Veränderungen, die die Ingenieure in Japan im Winter vorgenommen haben, sehr wohlgefühlt. Er hat sich sehr schnell an die neuen Reifen und das überarbeitete Motorrad angepasst."

Das sei typisch für den siebenfachen MotoGP-Champion. "Valentino gibt einfach nicht auf, versucht sich immer zu verbessern und zu pushen. Das ist seine Einstellung und deshalb ist er auch in der Lage, solche Leistungen zu bringen."

2013 in Assen stand Rossi zum letzten Mal ganz oben am Podium, Foto: Yamaha Factory Racing
2013 in Assen stand Rossi zum letzten Mal ganz oben am Podium, Foto: Yamaha Factory Racing

Nach seiner bärenstarken ersten Saisonhälfte traut Meregalli seinem Landsmann nun auch zu, dieses Niveau über die kommenden zwei Jahre im Yamaha-Werksteam zu zeigen: "Als er letztes Jahr wieder zu Yamaha gekommen ist, hatte ich vielleicht etwas Zweifel. Jetzt denke ich aber, dass er das kann. Seine fahrerische Leistung in diesem Jahr war unglaublich. Er hätte nicht unterschrieben, wenn er sich nicht sicher wäre, dass er noch für zwei weitere Jahre richtig pushen kann."

Sorgenkind Lorenzo

So erfreulich Rossis erste Saisonhälfte war, so enttäuschend war die von Jorge Lorenzo. Nur drei Mal konnte der Mann, der sich mit Marc Marquez im Vorjahr ein unglaubliches Duell um die Weltmeisterschaft geliefert hatte, auf das Podest fahren. Doch sein Teamdirektor ist zuversichtlich, dass der Mallorquiner wieder zu alter Stärke zurückfinden wird: "Ich glaube, dass Jorge wieder an seine Leistungen aus dem Vorjahr anschließen kann. Natürlich war seine vergangene Saison absolut großartig, fantastisch und sensationell. Wir wissen aber, dass er dazu nach wie vor in der Lage ist. In Mugello hat er beispielsweise schon ein sehr gutes Rennen gezeigt. Wir erwarten von ihm das Niveau aus dem Vorjahr, oder noch mehr!"