Karel Abrahams Saison 2013 entwickelte sich nach einem Schlüsselbruch im Qualifying zum zweiten Saisonrennen in Texas zu einem Alptraum. Bei einem Highsider in Indianapolis beschädigte er sich die linke Schulter noch weiter. Nur unter Schmerzen konnte er in Brünn und Misano antreten, dann beendete er seine Saison und ließ sich Ende Oktober an der Schulter operieren.

Karel Abraham: Voller Einsatz trotz Schmerzen, Foto: Barton Studio
Karel Abraham: Voller Einsatz trotz Schmerzen, Foto: Barton Studio

Zum diesjährigen Saisonauftakt in Katar war Abraham wieder zur Stelle und fuhr auf Platz 13. Allerdings kostete ihn diese Leistung einige Schmerzen. "Du musst dich in den Kurven wirklich hinauslehnen und über das Motorrad kommen. Das belastet die Schulter wirklich bis ans Limit, das schmerzt dann auch sehr", erklärte der Tscheche gegenüber der offiziellen Website der MotoGP. Abraham war froh, das Rennen beendet zu haben.

Der Winter war nicht einfach, Rehabilitation und Tests wechselten einander ab. "Ich hatte nach meiner Operation große Schmerzen und arbeitete eineinhalb Monate sehr hart daran. Ich dachte, die Schulter müsse sich besser anfühlen", gab der Tscheche offen zu. Jetzt, fünf Monate nach der OP, gehe es ihm viel besser. "Ich kann im normalen Leben alles tun, sogar Motocross-Training geht, aber wenn Du auf ein MotoGP-Motorrad steigst, ist es etwas anderes."

In dieser schwierigen Zeit plagten Abraham auch die Gedanken an Ben Spies, der seine Karriere 2013 nach einer langwierigen Schulterverletzung beendet hatte. "Ja ich hatte mich wirklich eine Zeit lang davor gefürchtet und ehrlich gesagt tue ich es noch immer", so Abraham. Allerdings macht es ihm Mut, dass er im Vergleich zu Spies ein ganzes Rennen bestreiten konnte.

Für sein neues Dienstfahrzeug, die Open-Honda RCV1000R, hatte Abraham Lob und Tadel übrig: "Als Fahrer beschwerst du dich immer über die Power oder etwas Anderes und du willst immer ein besseres Bike. Ich denke, unser Motorrad könnte ein bisschen schneller sein. Das kann man speziell an den Open-Yamaha-Fahrern sehen, die auf den Geraden an uns vorbeifliegen. Über das Chassis kann ich mich nicht beschweren, es fühlt sich viel besser an als das, welches ich letztes Jahr benutzt habe. Ich bin also mit der Honda zufriedener als je zuvor."

Vor dem nächsten Rennen in Austin war Abraham etwas beunruhigt "In Katar war es eine flüssige Strecke, mit nicht so vielen scharfen und nicht so vielen Linkskurven", erklärte er. "Es gab weniger harten Bremszonen, wogegen es in Austin viele Linkskurven mit harten Anbremszonen gibt - das wird sicher nicht einfach." Dennoch war der Tscheche überzeugt, dass es jetzt an der Zeit sei, die letzten Fortschritte zu machen.