Er musste viel Kritik einstecken. Und schlug schon am zweiten Rennwochenende seiner Comeback-Saison zurück: Karel Abraham.

Der Tscheche eroberte im Qualifying zum Argentinien-GP Startplatz zwei und steht am Sonntag zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere in der ersten Reihe. "Viele Leute haben sich negative über mein Comeback geäußert", rechnete er bei der anschließenden Pressekonferenz, an der er ebenfalls zum ersten Mal teilnehmen durfte, mit seinen Kritikern ab. "Aber hier habe ich mich ab der ersten Ausfahrt wohl gefühlt. Das beweist hoffentlich, dass ich meinen Platz in der MotoGP verdiene."

Ducati GP15 - Termas de Rio Hondo - Karel Abraham - eine Dreier-Kombination, deren Chemie zu stimmen scheint. Schon am Freitag hatte der Tscheche mit der drittbesten Zeit des Tages aufhorchen lassen. Am Samstag führte er für knapp 40 Sekunden das Quali-Klassement sogar an. "Diese Strecke liegt mir einfach und Vieles fällt mir hier leichter. Das Setup lief von Session zu Session besser, da griff ein Rädchen ins andere und ich wurde immer schneller", freute er sich.

Abraham und Ducati - das passt

Bei den schwierigen Bedingungen am Samstag - leicht feuchte Strecke nach Nieselregen - fühlte sich nicht nur Abraham wohl. Viele Kunden-Ducatis konnten überzeugen, denn obwohl beide Werksfahrer den Sprung in Q2 verpassten, stehen am Sonntag vier Desmosedici in den ersten zwei Reihen. "Das Motorrad fühlt sich einfach großartig an. Ich hätte das nicht erwartet", gestand Abraham, der die zwei Jahre alte GP15 pilotiert.

Am Sonntag peilt er sein bestes MotoGP-Ergebnis an, darf dabei im Rennen sogar einige Plätze verlieren. Denn über siebte Plätze (bisher drei - allesamt auf Ducati) kam Abraham in fünf Jahren MotoGP nie hinaus. Ducati und Abraham - die Chemie scheint zu stimmen. Denn schon bisher holte er 125 seiner insgesamt 163 WM-Punkte auf dem italienischen Fabrikat, auf dem er nur zwei Jahre lang unterwegs war.

Seine Kritiker kann Abraham am Sonntag mit einer ähnlich starken Leistung wie an den ersten beiden Tagen in Argentinien auf jeden Fall mundtot machen.