Die Ausgangslage für Jorge Lorenzo vor dem großen WM-Finale in Valencia war klar. Ein Sieg musste her, Marc Marquez durfte nicht besser als Fünfter werden. Lorenzo ging früh vor Dani Pedrosa in Führung, Marquez folgte auf Rang drei. Um es den dahinterliegenden Valentino Rossi und Alvaro Bautista zu ermöglichen, am Rookie vorbeizugehen, bremste Lorenzo das Rennen bewusst ein. So kam es zu zahlreichen Positionswechseln zwischen ihm und Pedrosa in den ersten Runden. In Runde neun berührten sich die beiden schließlich nachdem sich Lorenzo in Kurve zwei innen an Pedrosa vorbeidrückte, dieser musste von der Strecke und fiel auf Rang fünf zurück.

Dennoch verteidigt Lorenzos Gegner im Titelkampf und mittlerweile neuer Weltmeister Marc Marquez seinen Rivalen: "Wir sind hier um Rennen zu fahren und immer innerhalb der Grenzen zu kämpfen. Jorge hat sich das ganze Jahr über mich beschwert und gesagt, dass ich einen anderen Fahrer verletzen könnte. In Valencia hatte aber er ein paar Manöver, die härter waren als ich sie gemacht hätte. Dennoch finde ich diese Fahrerweise in Ordnung, weil es hier eben um Racing geht und er um den Titel gekämpft hat."

Vor allem aufgrund der außergewöhnlichen Situation sei Nachsicht angebracht. "Er hat versucht das Rennen langsamer zu machen und aus diesem Grund den Angriff auf Dani in Kurve zwei gewagt. Ich glaube, dass die Stewards im Sinne der Show etwas gelassener sein sollten. Jorge hat um eine Meisterschaft gekämpft. Er hat das Rennen gebremst, aber in einer speziellen Situation. Da kann man schon ein wenig nachsichtiger sein. Für mich war es okay", so Lorenzo.