"Es war eine wirklich unglückliche Saison", hatte Randy de Puniet nach dem Finale in Valencia enttäuscht feststellen müssen – und eigentlich ist dem nichts hinzu zu fügen. Denn vergleicht man die Ambitionen, die Pramac Racing vor der Saison hatte und die Resultate, die kamen, dann tritt das Team weiter auf der Stelle.

Natürlich, rein statistisch gesehen holte man Rang sechs in der Teamwertung, 2010 war es noch der Neunte gewesen. Allerdings steht es, was die Punkte betrifft, 92:109, in dieser Hinsicht war der komplette Neuanfang mit zwei erfahrenen Fahrern nicht so rentabel, wie man sich das bei den Italienern vorgestellt hatte. Die Spitzengruppe war 2011 noch ein Stück weiter entfernt, als in den vergangenen zwei Jahren.

Enttäuschende Abschiedssaison für Loris Capirossi, Foto: Milagro
Enttäuschende Abschiedssaison für Loris Capirossi, Foto: Milagro

Vom Optimismus zur Realität

Dabei hatten die Wintertestfahrten ein paar Hoffnungen geweckt, denn Randy de Puniet, der von Honda auf die Ducati gewechselt war, schlug sich achtbar und kam auf Anhieb besser mit der GP11 zurecht, als Teamkollege Loris Capirossi.

Doch zählbares gibt es erst in der Saison und in dieser gelang es dem Pramac Team nicht, mit den Ducati-Gegebenheiten zurecht zu kommen. Trotz der langjährigen Zusammenarbeit schien das Team größere Schwierigkeiten zu haben, als die Konkurrenz von Aspar oder auch Cardion AB Motoracing. Diese liegen in der Teamwertung zwar hinter Pramac, konnten aber für mehr Glanzlichter sorgen und schlagen ihre Konkurrenz in der Fahrerwertung.

Teufelskreis

Randy de Puniet musste auf den Start in Laguna Seca verzichten, Foto: Pramac Racing
Randy de Puniet musste auf den Start in Laguna Seca verzichten, Foto: Pramac Racing

Mit zwei geprüften Fahrern nur einmal einen sechsten Platz (De Puniet) zu erreichen, kann kaum als Erfolg verkauft werden. Insgesamt elf Ausfälle mussten Capirossi und De Puniet hinnehmen. Lief es in den ersten Trainings gut, schaffte es das Team meist nicht sich zur Qualifikation hin zu verbessern, oder für das Rennen noch den richtigen Dreh zu finden. Die Fahrer versuchten dies zu kompensieren, indem die das Limit ausreizten und nicht selten stürzten. Das brachte dem Team zusätzliche Wiederaufbauarbeit, warf sie im Zeitplan zurück und sorgte für häufige Verletzungen der Fahrer. Diese reichten von Abschürfungen bis hin zu Brüchen, die sowohl De Puniet, als auch Capirossi dazu zwangen, Rennen auszulassen. Das Pramac Team dürfte 2011 den ungewollten Titel des MotoGP-Lazaretts mit fliegenden Fahnen gewonnen haben.

Durch die häufigen Rückschläge schaffte es das Team im Lauf der langen Saison nie richtig in den Gang zu kommen. Stets gab es eine Front, an der man zu kämpfen hatte - und manchmal sogar zwei. Ähnlich also, wie es schon in den letzten Jahren war, nur die Namen der Fahrer haben sich geändert. Das Team muss also Maßnahmen ergreifen, die wirklich Änderung bringen – nicht nur an der Oberfläche, wenn es ab 2012 mit der 1000cc-Ära voran kommen will.