Gut, Gesamtrang neun, das ist nach wie vor nicht das, was sich Colin Edwards erhofft. Oder warum er in den Sattel eines MotoGP-Motorrades steigt. Der 37-Jährige hegt nach wie vor die Hoffnung auf seinen ersten GP-Sieg, doch auch 2011 sollte das nicht klappen. Wenigstens konnte er in dieser Saison mit dem dritten Platz von Silverstone wieder einmal aufs Podest fahren, was ihm im Jahr zuvor nicht gelungen war. Und er hatte seinen Teamkollegen Cal Crutchlow klar im Griff.

Edwards' Saison war nicht ganz so konstant wie in den Jahren zuvor. Zwei Nuller kamen bis Australien zusammen. Nach Rang acht beim Saisonauftakt, lag der Texaner in Jerez auf Podestkurs. In der letzten Runde des Rennens aber ging ihm das Motorrad kaputt - auf Platz drei liegend. Und in Catalunya durfte der Texaner nach einem Trainingssturz nicht am Rennen teilnehmen.

Colin Edwards war auch 2011 eine Bereicherung für Yamaha & die MotoGP, Foto: Milagro
Colin Edwards war auch 2011 eine Bereicherung für Yamaha & die MotoGP, Foto: Milagro

Ansonsten klassierte er sich immer in den Punkten, war dabei nie schlechter als auf dem 13. Platz. Highlights der Saison waren der dritte Platz in Silverstone und der fünfte Rang in Australien. In den anderen zwölf Rennen lag Edwards irgendwo zwischen sechs und 13.

Das negative Highlight war Sepang. Dem vor ihm stürzenden Marco Simoncelli konnte der Texaner nicht ausweichen und krachte zusammen mit Valentino Rossi in den Italiener. Dabei kam er selbst zu Fall. Angesichts dessen, dass Simoncelli bei diesem Unfall sein Leben verlor, waren die Verletzungen von Edwards nur kleine Kratzer.

Zunächst wurde bei ihm eine ausgerenkte Schulter diagnostiziert. Doch Edwards hatte sofort nach dem Unfall den leblosen Körper Simoncellis ohne Helm auf der Piste liegen sehen und war auch mental heftig angeknackst. Unter Narkose wurde ihm die Schulter wieder eingerenkt, wobei die Anästhesie eher den mentalen Schmerzen entgegenwirken sollte.

Edwards selbst war natürlich geknickt. Später stellte sich neben der ausgekugelten Schulter heraus, dass auch seine Bänder etwas abbekommen hatten, und dass sein Handgelenk und die linke Ferse gebrochen waren. Das Finale in Valencia fiel damit flach, der Yamaha-Pilot wurde operiert.

Für Edwards endete mit der Saison 2011 aber vermutlich auch jegliche Chance auf seinen ersten GP-Sieg, denn aus dem Satelliten-Team von Yamaha wechselt der US-Amerikaner zu einem Claiming Rule Team. Bei Forward Racing wird er mit einem Suter-Chassis und einem getunten BMW-Motor der S1000RR fahren.